Der Preisanstieg macht laut Gewerkschaft eine Neuverhandlung des bis Ende Februar laufenden Tarifvertrags erforderlich. Am Donnerstag fanden Arbeitssitzungen statt, um die Forderungen zu bekräftigen. Eine Umfrage unter rund 10.000 Arbeitern zeigt, dass mehr als 90 Prozent zu einem Streik bereit wären, wenn die Verhandlungen nicht zu einem guten Ergebnis führen.
Gleichzeitig wird über den Beitrag der Stadt verhandelt
Manfred Grecher, Sprecher der Bataillonskrankenhäuser, sagte, man wolle bei den Tarifverhandlungen gerne zu einem guten Abschluss kommen, aber „wir sind gemeinnützig. Wir erwirtschaften keinen Gewinn, werden von der öffentlichen Hand finanziert und sind daher auf eine kostendeckende Förderung durch die Stadt Wien angewiesen.“ Derzeit laufen jährliche Finanzierungsverhandlungen zwischen den kirchlichen Krankenhäusern und der Stadt. Klassenkrankenhäuser erhalten in diesem Jahr etwa 103 Millionen von der Stadt. Damit die kirchlichen Krankenhäuser weiterhin im gewohnten Umfang und in gewohnter Qualität zur Gesundheitsversorgung beitragen können, „benötigen wir natürlich auch weiterhin eine Finanzierung durch die Stadt, die dem Umfang unserer Leistungen entspricht“, sagt Greher. Zum jetzigen Zeitpunkt ist ein schneller und kostengünstiger Abschluss erwünscht.
Jedes fünfte Wiener Krankenhausbett befindet sich in einem religiösen Krankenhaus
Die Ordensspitäler in Wien beispielsweise haben während der Covid-19-Pandemie einen wesentlichen Teil der notwendigen Aufgaben der langfristigen Nachsorge von COVID-19 erfüllt“, sagte Greer zuvor. Zudem würde die Aufnahme von etwa 100 Covid- und 470 Nicht-Covid-Patienten, darunter mehr als 60 Intensivpatienten, aus den Ordensspitälern zur effektiven Entlastung der Städtischen Krankenanstalten in Wien beitragen. Aber auch in anderer Hinsicht ist das Engagement religiöser Krankenhäuser von großer Bedeutung. „Die sieben gemeinnützigen Ordensspitäler Wiens haben im ersten Halbjahr 2021 rund 25 Prozent der Patienten im Auftrag der Stadt Wien stationär behandelt. Wir haben rund 205.000 Menschen betreut, davon rund 49.000 stationär, 13.000 in Tageskliniken und 143.000 ambulant“, sagte Greher. Mehr als 26.000 Eingriffe wurden durchgeführt, davon 16.500 stationär, 9.000 tagesklinisch und 800 ambulant.
Private Anbieter und gemeinnützige Anbieter
Ordenskrankenhäuser zeichnen sich durch eine Kombination aus privater Trägerschaft durch Orden oder Stiftungen mit gemeinnützigem Versorgungsauftrag aus. Dies unterscheidet sie von privaten Privat- und Angeschlossenenkrankenhäusern oder gewinnorientierten Kliniken. Jeder Euro bleibt im Unternehmen und fließt in die Patientenversorgung. Die sieben Ordenskrankenhäuser – Barmherzigen Brüder-Krankenhaus (2. Bezirk), Franziskus-Spital Landstraße (3. Bezirk) und Franziskus-Spital Margareten (5. Bezirk), Herz-Jesu-Krankenhaus (3. Bezirk), Barmherzigen Schwestern-Krankenhaus Wien (6. Bezirk), Orthopädisches Krankenhaus Speising (13. Bezirk), Krankenhaus St. Josef (13. Bezirk), Krankenhaus Göttlicher Heiland (17. Bezirk) – stehen allen Patienten unabhängig von ihrem Versicherungsstatus offen.