Ein Siedler-Arzt kommt mit dem Hoverboard im Hotel an. Herstellertochter mit fliederfarbenen Haaren und Tarnjacke. Aber nach dem Besuch des Kaisers wieder – wie passt das zusammen? Die Unentschlossenheit, wann gespielt werden soll, prägt Isabella Gregors Inszenierung von „Im Weißen Rössl“ in der Sommerarena Baden. Teils will die Regisseurin modernisieren, teils versinkt sie im sehr Rustikalen. Das liegt auch an der Choreografie – muss man so viel Schuhplattler machen, um im Salzkammergut glücklich zu sein? Zugegeben, in Ralph Benatzkys Singspiel läuft man Gefahr, vom Kitsch in eine himmelblau getaufte Welt hineingezogen zu werden. Während der Kellner seine Wirtin anhimmelt, deutsche Hersteller ihre Patentstreitigkeiten ausfechten und Salzkammergutbewohner von den Vorzügen ihrer Gegend und ihres Hotels singen, wo das Glück gleich um die Ecke liegt, kann es schnell überwältigend werden. . Gregor vermeidet dies durch geschicktes Dosieren – und auch durch bewussten Kontakt mit dem Kit, ohne schnell zu den Ernsteren zurückzukehren. Vor einem sich drehenden Hotel, das hinten zum Pferdestall wird, oder vor einer überdimensionalen Postkarte murmelt das Pointengerät, auch wenn manches platt erscheint, etwa wenn zwischen dem „lieben Familienkreis“ eine längere Pause ansteht. Die Comedy-Seite wurde vor allem von Jens Janke angeführt, der als Gieseke-Macher immer etwas zu meckern hatte, „Be-uschl“ nicht bestellen wollte und endlich eine schnelle Tanzfläche aufs Parkett legte.