170 Experten treffen sich heute und Samstag in der Orthopädischen Klinik Speising, um sich über die neuesten Methoden zur Behandlung von Rückenschmerzen auszutauschen. Sie umfasst sowohl Operationen als auch konservative Behandlungen.
11.11.2022 06.02
Elektronik ab heute, 6.02 Uhr
Im Interview mit Radio Wien beschreibt Petra Krepler mehrere Innovationen, die in den letzten zwei bis drei Jahren im Spital Speising Fuß gefasst haben. Er ist Primaria des Wirbelsäulenzentrums der Orthopädischen Klinik Speising und Präsident des Wirbelsäulenkongresses. Die neueste Entwicklung im Bereich der konservativen Behandlung ist laut Krepler ein Schmerzdetektor. Diese wird bei neuropathischen Schmerzen, also Nervenschmerzen, eingesetzt. „Der Schmerz wird dann durch Elektrostimulation gebessert“, erklärt der Experte. Schmerzen werden durch elektrische Impulse unterdrückt. Der Katheter wird im Rahmen eines minimal-invasiven Eingriffs verwendet.
Neue Technik für die Skoliosechirurgie
Ein weiteres sehr spannendes Projekt sei die Skoliosechirurgie, sagt Krepler. Seit zwei Jahren kommt in Speising eine neue Technik zum Einsatz. Die Schrauben sind nicht an einem starren Stab befestigt, der die Wirbelsäule versteift. „Die Schrauben sind an einem Band befestigt, das dann auch die Wirbelsäule aufrichtet und das Wachstum steuert, während die volle Beweglichkeit erhalten bleibt. Das ist wirklich eine sehr schöne Innovation“, beschreibt Primaria.
Bedienung mit Hilfe einer 3D-Brille
Eine Operationstechnik mit Hilfe einer 3D-Brille klingt nach Science-Fiction. Die Anatomie der Wirbelsäule des Patienten wird per Computer in 3D-Brillen dargestellt, die von Chirurgen getragen werden. „Man muss nicht auf einen Bildschirm schauen, sondern kann auf seine 3D-Brille blicken und damit durch den Schraubsitz navigieren“, sagt Krepler. Außerdem wollen sie eine Bestandsaufnahme einer Operationsplanungstechnik machen, die seit drei Jahren im Einsatz ist. Vor einer Operation werden mittels Computertomografie sogenannte Präpattern erstellt. Auf diese Weise ließen sich die Schrauben dann millimetergenau justieren, erklärt Krepler: „Dadurch erspart man sich das Röntgen. Der Patient hat eine sehr hohe Sicherheit und volle Anpassung an seine Anatomie.“