Arbeiten Sie auch für wenig Geld oder liegen Sie lieber in der Tasche des Staates? Mit Mindesteinkommen und Zuverdienst verdienen einige mehr Geld als andere in Niedriglohnjobs. Verringert das die Motivation zur Arbeit zu gehen? Diese Fragen werden heute, 20.15 Uhr, in der Pulse 4-Doku “Fuck work? – lieber arbeitslos als billige Arbeit” gestellt. Auch Ibrahim kommt in der Doku zu Wort. Der Wiener ist seit zwei Jahren arbeitslos. Er will arbeiten, hat aber ganz konkrete Vorstellungen davon, wie sein Job aussehen soll. „Für mich gibt es Prioritäten, die mir in einem Job wichtig sind. Das erste ist natürlich, dass man dort als Mensch behandelt wird. Finanziell ist es natürlich auch wichtig, gerade wenn man Familie bzw Sie sind für mich immer noch wichtig, sich langfristig vorzustellen, weil ich früher von einem Job zum anderen, von einer Branche zur anderen gewandert bin.”

Sehr niedriger Stundenlohn

Grundsätzlich würde der Vater jede Stelle annehmen. „Er muss mit dem Prozess zu Hause arbeiten, weil ich meinen einjährigen Sohn gerade nicht in den Kindergarten schicken kann. Ich muss dafür sorgen, dass sich immer jemand um das Kind kümmert. Ich kann es nicht von anderen erwarten Menschen. Das ist ein wichtiger Grund, denn ich kann zumindest keine Vollzeitjobs annehmen.“ „Das ist das Problem, du verdienst ungefähr das gleiche, wenn nicht weniger als das, was ich jetzt bekomme, aber du hast weniger Zeit für deine Familie und Freunde.“ Aber auch einem Nebenjob steht der Wiener kritisch gegenüber. „Das ist das Problem, du verdienst ungefähr das gleiche, wenn nicht weniger als das, was ich jetzt bekomme, aber du hast weniger Zeit für deine Familie und Freunde.“ Ibrahims Frau arbeitet in der Gastronomie. Der 31-Jährige selbst arbeitete meist im Niedriglohnbereich, unter anderem im Sicherheitsdienst, wo er um die zehn Euro die Stunde verdiente. In der Dokumentation kritisiert Berend Tusch, Vizepräsident der Gewerkschaft Vida, dass dies nicht zum Leben reiche. „Reinigung, Tourismus, Sicherheit – die Löhne liegen bei 1.300 Euro netto. Wenn man sich vorstellt, dass die Armutsgrenze bei 1.467 Euro für einen Ein-Personen-Haushalt liegt, dann ist das zu wenig, um davon leben zu können.“

AMS und geringfügige Beschäftigung statt Vollzeitstelle

Auch Seher Müldür, Teamleiter bei REIWAG, weiß, worauf Kandidaten bei der Jobsuche Wert legen. Die Leute fragen immer wieder nach Trivialität“, sagt er. Grund dafür ist oft, dass man neben dem Arbeitslosengeld noch ein wenig Geld dazuverdienen möchte. Passend dazu erzählt Müldür auch von einem Bewerber, der Vollzeit arbeiten wollte und nach dem Gehalt fragte. Als sie erfuhr, dass die Stelle zwischen 1.300 und 1.400 Euro netto kosten würde, war die Bewerberin nicht mehr so ​​begeistert. Denn er sagte auch, dass er in Vollzeit weniger verdienen würde, als er derzeit auf dem Arbeitsmarkt bekommt: „Was heißt das? Er bekommt 930 Euro Arbeitslosengeld und möchte einen kleinen Betrag verdienen, 485 Euro. Er arbeitet zwei Stunden am Tag, bekommt aber mehr davon, als wenn er acht Stunden arbeiten würde.” Doch was sind die Konsequenzen in einem solchen Fall? AMS-Chef Johannes Kopf betont: „Die Strafe, die folgt, ist hart, also kein Arbeitslosengeld für sechs Wochen. Und dann sieht die Rechnung ganz anders aus, ob es sich lohnt, zur Arbeit zu gehen oder nicht.“ Nav-Account adu Zeit10.11.2022, 21:39| Bsp.: 10.11.2022, 21:39