Laut Edison Research haben die Republikaner den Demokraten von Präsident Joe Biden im Repräsentantenhaus nun fünf Sitze abgenommen. 130 der 435 Ergebnisse seien noch in der Kongresskammer anhängig, sagt das Meinungsforschungsinstitut. Bisher beträgt der Vorsprung der Demokraten im Repräsentantenhaus gerade einmal acht Sitze. Insgesamt waren US-Medienbeobachter in ihren ersten Schätzungen von Zuwächsen zwischen 10 und 20 Sitzen ausgegangen. Verlieren Bidens Demokraten ihre Mehrheit im Kongress, würde das den politischen Spielraum des Präsidenten stark einschränken. Der Sieger könnte noch am Wahlabend ermittelt werden.
Wahl des Gouverneurs
Bei den Gouverneurswahlen in Florida besiegte der landesweit bekannte 44-jährige Amtsinhaber DeSantis den demokratischen Herausforderer Charlie Crist. Dies wird als gutes Zeichen für die Partei gewertet, denn die Stimmen in dem bevölkerungsreichen Bundesstaat im Südosten des Landes fallen normalerweise deutlich stärker für die Demokraten aus. In zwei Staaten an der Ostküste gelang es den Demokraten, die Gouverneursposten von den Republikanern zurückzuerobern. In Massachusetts setzte sich Generalstaatsanwältin Maura Healey durch. DeSantis soll auch versuchen, für die republikanische Nominierung zu kandidieren. Der nun deutliche Sieg in Florida dürfte ihm Auftrieb geben und seine Position stärken. 2018 gewann er dort knapp das Rennen des Gouverneurs. Florida gilt als sogenannter „Swing State“, in dem die Wähler mal Republikaner und mal Demokraten bevorzugen.
Trump ist beteiligt
Der frühere Präsident Trump sprach am Wahltag mehrmals. Er drohte DeSantis mit unangenehmen Enthüllungen, falls er 2024 für das Weiße Haus kandidiere. Er könne “Dinge sagen, die nicht sehr schmeichelhaft sind” über DeSantis, sagte er dem US-Fernsehen. Trump hatte am Montag eine „sehr große Ankündigung“ für den 15. November angekündigt. Wir können davon ausgehen, dass er seine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2024 bekannt geben will, die er schon länger angedeutet hat.
Die Wahlleugner setzten sich durch
Bei den US-Zwischenwahlen haben sich bereits in den ersten Stunden der Auszählung Dutzende republikanische Kandidaten durchgesetzt, die den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 offen bestritten hatten. Laut einer Liste der Washington Post gewannen in den ersten Stunden nach Schließung der ersten Wahllokale 133 sogenannte Enthaltungen, darunter mehrere Kongressabgeordnete, ihre Stimmen. Viele andere Rennen waren zunächst noch offen. Die Zeitung und die bekannte amerikanische Denkfabrik Brookings hatten zuvor rund 300 republikanische Kandidaten für verschiedene Ämter und Ämter in Bundes- oder Landesstaaten identifiziert, die Wahlbetrugsvorwürfe des ehemaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump teilten und Zweifel an der Durchführung der Wahl säten. . Trump verlor die Präsidentschaftswahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden. Bis heute weigert sich Trump, sich geschlagen zu geben. Der Republikaner verbreitet weiterhin haltlose Behauptungen, massiver Wahlbetrug habe ihm damals den Sieg geraubt. Und Trump bezweifelte auch die Glaubwürdigkeit der Zwischenwahlen vom Dienstag.
Thema Abtreibung mittelfristig
Während der Midterms stimmten viele Bundesstaaten auch über das Recht auf Abtreibung ab. In Vermont stimmte eine große Mehrheit dafür, das Recht auf Abtreibung in die Staatsverfassung aufzunehmen. In Kalifornien, Michigan und Kentucky stehen die Ergebnisse dieser Abstimmungen noch aus.
Vereinzelte Probleme bei Wahlen
Wahlbehörden in den USA haben bisher nur vereinzelte Vorfälle gemeldet. In Louisiana ging eine Bombendrohung ein, und die Zeitung lief in einem Bezirk von Pennsylvania aus. Nach Problemen mit Wahlmaschinen im Maricopa County in Arizona fordern die Republikaner, dass die Wahllokale länger geöffnet bleiben. Ein Richter lehnte diesen Antrag ab. Mehrere Senatsrennen in Staaten wie Arizona, Pennsylvania, Nevada und Georgia sind extrem eng. Es kann Tage dauern – in Georgia unter der Stichwahlregel sogar einen Monat – bis die Ergebnisse bekannt sind. Auch die Gouverneure in 36 der 50 US-Bundesstaaten wurden am Dienstag gewählt. Da sich die Vereinigten Staaten über mehrere Zeitzonen erstrecken, dauern Wahlen lange: In weiten Teilen Alaskas und Hawaiis sind die Wahllokale bis 6 Uhr morgens geöffnet. MEZ. (apa/dpa/afp)