Als Präsident des Hochschulkongresses (uniko) forderte Seidler kürzlich wegen steigender Preise eine Erhöhung des Hochschulbudgets um 1,2 Milliarden Euro bis 2024. Das Budget sieht lediglich eine Aufstockung um 500 Millionen Euro vor.
Auch an anderen Hochschulen sind Schließtage möglich
Sie hatte die Schließtage von Mitte Dezember bis Mitte Januar angekündigt. Seidler „war sich nicht so sicher, ob andere Universitäten auf Dauer auf eine solche Maßnahme verzichten könnten“. Jeder musste sich überlegen, wie er mit den Mehrkosten umgeht. „Ich bin überzeugt, dass andere Universitäten ähnliche Schritte gehen werden“, sagt Seidler.
Rektor der IT wegen des Geldmangels der Universitäten
Sabine Seidler, Präsidentin der Universitätskonferenzen, spricht unter anderem über die Maßnahme, die TU Wien für einen Monat zu schließen, sowie die Vorgaben der Universitätskonferenz und mögliche Perspektiven. Man muss davon ausgehen, dass die 500 Euro vom Bund nur die durch den Tarifvertrag zu erwartenden Mehrkosten für das Personal decken können. Weitere Erhöhungen der Strom-, Gas- oder Mietpreise sind darin jedoch noch nicht enthalten. Am 24. Oktober habe ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek erstmals „die Ankündigung auf den Tisch gelegt“, seitdem habe es aber keine Gespräche mehr gegeben, so Seidler.
Polaschek: „Unverständlich“ die Finanznot der Hochschulen
Polaschek war zuvor davon ausgegangen, dass die Hochschulen in den nächsten zwei Jahren deutlich weniger zusätzliche Mittel benötigen als die Hochschulen selbst. Die Universitäten hatten zuletzt von einer Budgeterhöhung um 1,2 Milliarden Euro gesprochen, die nötig sei, um die Inflation bis 2024 auszugleichen. Das sei für den Minister “unverständlich”, sagte er heute laut parlamentarischer Korrespondenz mit dem Haushaltsausschuss des Nationalrates. Sie rechnet mit einer Nachforderung von 800 Millionen Euro. Davon kommen 500 Millionen Euro vom Bund – also der Betrag, der im Haushalt bzw. Finanzrahmen vorgesehen ist. Der Rest könne durch Ersparnisse und durch die Auflösung von Rücklagen gedeckt werden, sagte Polaschek dem Ausschuss. Er ist auch in ständigem Kontakt mit Universitäten, um zu erfahren, wo weitere Unterstützung benötigt wird. Derzeit laufen Gespräche mit den Universitäten, um die 500 Millionen Euro auf die einzelnen Universitäten zu verteilen. Er verstehe, dass der Energiebedarf der Technischen Universitäten höher sei, sagte Polaschek. Daher werden die zusätzlichen Mittel nicht nach dem Gießprinzip, sondern nach Bedarf eingesetzt.