Der ukrainische Staatschef kündigte an, „jeder Mörder“ werde „gefunden und vor Gericht gestellt“. 400 russische „Kriegsverbrechen“ seien dokumentiert worden, fügte er hinzu. Ob sich diese Zahl allein auf die Region Cherson bezog, sagte er nicht. Lesen Sie auch Rund neun Monate nach Beginn des Krieges hatte Moskau angesichts der Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive den Rückzug aus der ukrainischen Stadt Cherson und dem Norden der gleichnamigen Region angeordnet. Am Freitag hatte die russische Armee die Regionalhauptstadt vollständig geräumt. Für Russland stellte der Abzug eine herbe Niederlage dar. Cherson war die einzige Regionalhauptstadt, die die russischen Truppen erobert hatten. Für Moskau ist die Region zudem strategisch von großer Bedeutung, um die Offensive in Richtung Mykolajiw und zum Schwarzmeerhafen Odessa fortsetzen zu können. An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
Alle Entwicklungen im Liveticker:
04:13 Uhr – US-Sanktionen gegen Beschaffungsnetzwerk für Lieferungen an Russland
US-Finanzministerin Janet Yellen hat neue US-Sanktionen gegen ein Netzwerk von Einzelpersonen und Unternehmen angekündigt, die an der Beschaffung von Militärtechnologie für Russland beteiligt sind. „Dies ist Teil unserer größeren Bemühungen, Russlands Kriegsanstrengungen zu stören und ihm (Wladimir Putin) durch Sanktionen und Exportkontrollen die benötigte Ausrüstung zu verweigern“, sagte Yellen vor Reportern am Rande des G-20-Gipfels auf Bali. 14 Personen und 28 Unternehmen seien im Visier der Sanktionen, darunter auch Finanzvermittler. Die Maßnahmen sollen am Montag offiziell bekannt gegeben werden.
21:12 Uhr – Intensive Kämpfe in Donezk
Im Osten der Ukraine halten die Kämpfe nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in unverminderter Härte an. „Die Kämpfe in der Region Donezk sind genauso intensiv wie in den vergangenen Tagen“, sagt er in seiner Videoansprache. „Die Wucht der russischen Angriffe hat nicht abgenommen.“ Er betont: „Wir werden nicht zulassen, dass sie unsere Verteidigung durchbrechen.“
20:38 Uhr – Biden sieht sich durch US-Wahl gestärkt für Gespräch mit Xi
US-Präsident Joe Biden sieht sich durch den Sieg seiner Partei bei den Wahlen zum US-Senat gestärkt für das Gespräch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. „Ich weiß, dass ich stärker sein werde, aber das brauche ich nicht“, sagte Biden am Sonntag in Kambodscha vor Reportern mit Blick auf die Mehrheit der Demokraten im Senat. „Ich kenne Xi Jinping, ich habe mehr Zeit mit ihm verbracht als mit jedem anderen führenden Politiker der Welt“, sagte der Präsident. Es sei vollkommen klar, wo jeder der beiden stehe. Sein Sicherheitsberater, Jake Sullivan, kündigte an, Biden werde in dem Gespräch am Montag am Rande des G-20-Gipfels auf der indonesischen Insel Bali „völlig geradlinig und direkt“ sein. Joe Biden, Präsident der USA, winkt, als er nach seiner Teilnahme am Gipfel der Vereinigung Südostasiatischer Nationen (ASEAN) in die Air Force One einsteigt Quelle: dpa/Alex Brandon „Der Präsident sieht die Vereinigten Staaten und China in einem harten Wettbewerb“, sagte Sullivan vor Journalisten. Diese Konkurrenz sollte aber nicht in eine Konfrontation ausarten. Biden werde auch Bereiche ansprechen, in denen die USA und China zusammenarbeiten könnten, etwa beim Klimawandel oder im Gesundheitswesen. Es wird das erste persönliche Treffen seit Biden sein Amt als US-Präsident im Januar 2021 angetreten hat.
19:00 Uhr – Ukraine meldet Rückeroberung von 179 Ortschaften – Großbritannien mahnt zur Vorsicht
Das ukrainische Verteidigungsministerium teilt mit, seit Anfang der Woche seien 179 Ortschaften und 4500 Quadratkilometer entlang der Küste des Dnipro im Süden des Landes zurückerobert worden. Der Generalstab erklärt, im Osten in Luhansk und Donezk würden die schweren Kämpfe fortgesetzt. In beiden Regionen seien in den vergangenen 24 Stunden mehrere russische Angriffe abgewehrt worden. Lesen Sie auch Indes mahnt der britische Verteidigungsminister Ben Wallace angesichts der Jubelszenen nach der Befreiung der südukrainischen Stadt Cherson zur Vorsicht: „Die Geschichte lehrt, dass Russland sehr brutal gegen seine eigenen Menschen sein kann“, sagte Wallace am Sonntag in London. „Falls sie mehr Kanonenfutter brauchen, werden sie es sich holen“, sagte Wallace mit Blick auf die jüngste Mobilisierung in Russland. Er verwies auch auf die geplanten Militärübungen an russischen Schulen. „Das ist die Art und Weise des Regimes, mit dem wir es zu tun haben.“ Die Rückeroberung von Cherson zeige die außergewöhnlichen Fähigkeiten der Ukraine und werfe für die Bevölkerung in Russland die Frage auf, ob der Krieg alle Entbehrungen und Opfer wert sei. Ob die Ukraine nun Verhandlungen aufnehmen wolle, liege allein an ihr, sagte Wallace. „Zunächst sollten wir nicht dankbar sein, wenn ein Dieb gestohlene Güter zurückgibt – denn das ist es letztlich, was Russland getan hat“, sagte der Minister. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace Quelle: REUTERS Nun werde Russland überall verkünden, dass man für den Abzug aus der Großstadt dankbar sein solle. „Nein, das sollte man nicht, Russland hätte das im Februar gar nicht erst tun sollen“, sagte Wallace mit Blick auf den Angriff am 24. Februar.
17:48 Uhr – Außenminister wollen Ausbildungs-Start für ukrainische Streitkräfte beschließen
Die Außenminister der EU-Staaten wollen an diesem Montag bei einem Treffen in Brüssel den Start einer Ausbildungsmission für die ukrainischen Streitkräfte beschließen. Die in den vergangenen Wochen erarbeiteten Pläne für den Einsatz sehen vor, dass zunächst etwa 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland, Polen und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Die EU will so mithelfen, dass sich die Ukrainer künftig noch besser als bislang gegen die Angreifer aus Russland verteidigen können.
17:22 Uhr – Scholz bedauert Putins G-20-Absage
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bedauert die Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, nicht am G-20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali teilzunehmen. „Es wäre gut gewesen, wenn Präsident Putin sich zum G-20-Gipfel begeben hätte“, sagte Scholz am Sonntag im vietnamesischen Hanoi. „Dann hätte er sich allerdings aussetzen müssen all den Fragen und all der Kritik, die von vielen Ländern der Welt formuliert worden ist. Vermutlich ist er deshalb nicht da.“
15:20 Uhr – Lettischer Präsident für Sondertribunal zu russischem Angriff
Der lettische Präsident Egils Levits spricht sich für die Errichtung eines internationalen Sondertribunals aus, um den russischen Angriff auf die Ukraine völkerrechtlich zu untersuchen. „Juristisch ist dies möglich, man braucht nur den politischen Willen dazu“, sagte Levits am Sonntag bei der Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Volkstrauertag in Berlin. Es sei eine „Lücke des Völkerrechts“, dass bislang kein internationales Gericht zuständig sei, um einen völkerrechtswidrigen Angriff auf einen souveränen Staat zu untersuchen. Er forderte zudem die Ausarbeitung rechtlicher Wege, um im Westen eingefrorenes russisches Vermögen für den Wiederaufbau in der Ukraine einzusetzen.
13:55 Uhr – Ukrainische Bahn startet Ticket-Vorverkauf für besetzte Städte
Anlässlich der Rückeroberung der Stadt Cherson bietet die ukrainische Bahn bereits im Vorverkauf Tickets für Fahrten in von Russland besetzte Städte an. Diese Fahrkarten könnten nach der erwarteten Befreiung auch dieser Städte genutzt werden, kündigt der Bahnbetreiber auf dem Kurznachrichtendienst Telegram an. Sie gälten in den ersten drei Zügen von Kiew ins befreite Cherson sowie nach Mariupol, Donezk und Luhansk im Osten und Simferopol auf der Krim. Es handle sich um ein Symbol des Vertrauens in die ukrainischen Streitkräfte und die Befreiung der Ukraine von den Besatzern. Die Vorverkaufspreise beginnen bei umgerechnet rund 26,50 Euro. Die Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer wurde im Mai von russischen Truppen besetzt. Donezk und Luhansk in der Ostukraine gerieten 2014 unter Kontrolle pro-russischer Separatisten. Simferopol auf der Krim ist seit der Annexion der Halbinsel 2014 unter russischer Kontrolle.
13:34 Uhr – Die aktuelle Lage in der Ukraine
Die aktuelle Situation in der Ukraine Quelle: Infografik WELT
12:56 Uhr – Russland meldet Gebietsgewinn in Donezk – Selenskyj spricht von „Hölle“
Russlands Verteidigungsministerium hat über einen kleineren Erfolg im ostukrainischen Gebiet…