„Das Leben und die Gesundheit der Soldaten der Russischen Föderation waren immer eine Priorität“, sagte Schoigu zur Begründung. Der neue Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Sergej Surowikin, berichtete von zuletzt heftigem Beschuss der Ukrainer auf die Stadt Cherson und umliegende Ortschaften. Ein ukrainischer Soldat begutachtet einen ehemaligen russischen Graben in der Oblast Cherson nahe der Frontlinie Quelle: dpa/Daniel Ceng Shou-Yi Eine ältere Frau aus Cherson schaut am Bahnhof in Dschankoj aus einem Busfenster. Die russischen Behörden hatten die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert Quelle: dpa/Uncredited Russland hatte das Gebiet Cherson in den ersten Kriegswochen weitgehend besetzt und im September – ebenso wie die Regionen Saporischschja, Luhansk und Donezk – völkerrechtswidrig annektiert. Ungeachtet dessen kündigte die Ukraine immer wieder an, Stadt und Gebiet Cherson auch mithilfe westlicher Waffen befreien zu wollen. In den vergangenen Wochen gab es andauernde heftige Kämpfe. Mehrfach berichteten die Ukrainer von großen Zerstörungen und hohen Verlusten auf russischer Seite. Unabhängig konnte das oft zwar nicht überprüft werden. Zuletzt rechneten aber auch russische Militärblogger mit einem baldigen Rückzug der eigenen Truppen aus der Stadt Cherson. Lesen Sie auch Die Ukraine reagierte derweil verhalten auf die Ankündigung Russlands. Es sei zu früh, von einem Abzug zu sprechen, sagte Präsidentenberater Mychailo Podoljak der Nachrichtenagentur Reuters. Es verblieben einige russische Truppen in der Stadt, zudem würden zusätzliche Kräfte in die Region beordert. Die Ankündigungen aus Moskau und die Handlungen vor Ort seien mitunter höchst unterschiedlich. Solange nicht die ukrainische Flagge über Cherson wehe, könne von einem russischen Rückzug nicht gesprochen werden. Die ukrainischen Streitkräfte hielten sich an die Vorgabe, sich auf Aufklärung, Risikoabwägung und effektive Gegenangriffe zu konzentrieren. An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

19:03 Uhr – Wadephul: Rückzug zeigt Schwäche Russlands

Unionsfraktionsvize Johann Wadephul hat die Ankündigung Moskaus, sich aus der ukrainischen Gebietshauptstadt Cherson zurückziehen zu wollen, als „ein dramatisches Eingeständnis der Schwäche Russlands“ gewertet. Es zeige, dass die angekündigte Rekrutierungskampagne Russlands nicht funktioniere, sagte der CDU-Außenexperte der Deutschen Presse-Agentur. „Dieser Rückzug wird zu Rissen in der russischen Führung führen“, prognostizierte Wadephul. Das Momentum bleibe auf der Seite der Ukraine, sie habe Chancen, die von Russland besetzten Territorien zurückzuerobern. „Doch dafür müssen wir sie endlich schneller und substanzieller unterstützen. Hier ist die Bundesregierung gefragt“, mahnte der CDU-Politiker. Lesen Sie auch Partisanen in der Ukraine

15:50 Uhr – Russische Besatzer: Vize-Verwaltungschef in Cherson tot

Der Vizechef der von Moskau eingesetzten Verwaltung im südukrainischen Gebiet Cherson ist laut Angaben von vor Ort tot. Kirill Stremoussow sei bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, sagte Besatzungschef Wladimir Saldo in einer beim Nachrichtendienst Telegram verbreiteten Videobotschaft. Details nannte er nicht. Zuvor hatten bereits die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti unter Berufung auf die Besatzer in Cherson übereinstimmend den Tod des 45-Jährigen gemeldet. Die Nachricht kam vor dem Hintergrund von Gerüchten über einen laufenden Abzug der russischen Armee vom westlichen Dnipro-Ufer. Stremoussow hatte dies als einer der bekanntesten Vertreter der russischen Besatzungsverwaltung bis zuletzt praktisch ausgeschlossen. Offiziell heißt es aus Moskau weiterhin, die bisherigen ukrainischen Rückeroberungsversuche von Cherson seien abgewehrt worden. Selbst russische Militärblogger rechneten zuletzt aber mit einer baldigen Räumung des rechten Flussufers – inklusive der besetzten gleichnamigen Gebietshauptstadt Cherson.

14:45 Uhr – Russland – Verlängerung von Getreideexport-Abkommen noch offen

Russland lässt offen, ob es einer Verlängerung des Schmarzmeer-Abkommens zum Export von Getreide zustimmt. Eine Sprecherin des Außenministeriums sagt vor Journalisten, Russland sehe noch immer keine Fortschritte bei der Erleichterung seiner eigenen Exporte von Düngemitteln und Getreide. Das sei aber Teil des Schwarzmeer-Abkommens, das nächste Woche auslaufe. Die USA und die EU würden russischen Exporten Steine in den Weg legen. Deshalb sei noch unklar, ob Russland seine Teilnahme an dem Abkommen verlängern werde.

13:29 Uhr – Auto mit ukrainischem Kennzeichen mit „Z-Symbol“ besprüht

Erneut hat ein Unbekannter in Rutesheim (Kreis Böblingen) ein Auto mit ukrainischem Kennzeichen mehrfach mit dem sogenannten Z-Symbol besprüht. Das Zeichen wurde zunächst von russischen Streitkräften verwendet und steht für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Zeuge in der Nacht auf Mittwoch den Täter bemerkt und daraufhin die Polizei verständigt. Der Täter soll zudem mehrfach auf die Frontscheibe des Autos im Stadtteil Perouse eingeschlagen und in alle vier Reifen eingestochen haben, so dass aus diesen die Luft entwich. Die Höhe des Schadens steht laut Polizei bislang noch nicht fest. Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen. Der Täter flüchtete. Im Ukraine-Krieg ein provokantes Symbol: der Buchstabe Z, hier auf einem Autowrack in Lyman Quelle: dpa/Francisco Seco

13:20 Uhr – Russland meldet Kämpfe nördlich von Cherson

In der ukrainischen Region Cherson hat es heftige Kämpfe um die Stadt Snihuriwka gegeben. Ukrainische Truppen hätten dort an einer Eisenbahnstrecke etwa 50 Kilometer nördlich von Cherson Fuß gefasst, teilte der von Russland eingesetzte Vizeverwalter Kirill Stremoussow am Mittwoch mit. In einer anderen Mitteilung erklärte er, russische Truppen hätten den Vorstoß zurückgeschlagen. Cherson ist die einzige Gebietshauptstadt, die Russland nach der Invasion besetzt hat, und jetzt Ziel einer ukrainischen Gegenoffensive. Lesen Sie auch

12:45 Uhr – Reparatur der Krim-Brücke könnte laut britischem Geheimdienst noch ein Jahr dauern

Die Wiederherstellung der beschädigten Brücke zu der von Russland besetzten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim könnte nach Einschätzung britischer Experten noch beinahe ein Jahr dauern. „Die russischen Anstrengungen, die Krim-Brücke zu reparieren, gehen weiter, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie vor September 2023 vollständig funktionsfähig sein wird“, hieß es im täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch. Die für den Nachschub der russischen Invasionstruppen in der Ukraine wichtige Brücke war am 8. Oktober durch eine Explosion schwer beschädigt worden. Aus einer Unterrichtung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin gehe hervor, dass Arbeiten an der Straßenbrücke den Verkehr noch bis März 2023 einschränken werden, so die britischen Experten weiter. Die Reparatur der Bahnstrecke sei vertraglich bis September 2023 vereinbart worden. Derzeit sei ein Gleis benutzbar, aber der Zugverkehr sei weiterhin eingeschränkt. In den Wintermonaten werde die Reparaturtätigkeit zudem schwer von den Witterungsbedingungen abhängen.

12:17 Uhr – Russland – US-Wahlen werden schlechte Beziehungen nicht verbessern

Russland sieht in den US-Kongresswahlen keinen Einfluss auf das angespannte Verhältnis zwischen den beiden Staaten. Die Ergebnisse der Abstimmung würden die schlechten Beziehungen nicht verbessern, sagte der Sprecher des Präsidialamts in Moskau, Dmitry Peskow, laut Staatsmedien am Mittwoch. „Diese Wahlen sind wichtig, aber es gibt keinen Grund, ihre Bedeutung in unseren kurz- und mittelfristigen Beziehungen überzubewerten“, wurde Peskow von der Nachrichtenagentur RIA Novosti zitiert. „Diese Wahlen können nichts Essenzielles ändern. Die Beziehungen sind schlecht und werden schlecht bleiben.“ Lesen Sie auch

12:14- Kreml lässt Teilnahme Putins an G20-Gipfel offen

Die Teilnahme von Russlands Präsident Wladimir Putin am Gipfel der G20-Staaten nächste Woche auf der indonesischen Insel Bali ist nach Angaben des Kremls noch offen. Weiterhin würden „verschiedene Formate“ einer Teilnahme erörtert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch nach Angaben russischer Agenturen. Die Öffentlichkeit werde in Kürze über die Entscheidung informiert. Das Gastgeberland Indonesien hatte am Vortag…