Von Mary-Lou Künzel 

Traditionelles Pfennig/Hennig-Eis schließt in Tempelhof. Von elf Filialen in Berlin ist nur noch eine in Mariendorf übrig. Fast jeder Berliner erinnert sich an Ais Henning! Die Eisdielenkette hatte bestenfalls elf Filialen in Berlin. Eismaschinen waren beliebt, weil sie keine Kugeln in den Becher steckten, sondern die kalte, süße Masse mit einem Spachtel randvoll gefüllt wurde. Nach und nach musste jedoch ein Geschäft nach dem anderen schließen. Mit dem plötzlichen Ende in Tempelhof gibt es nur noch eine letzte Filiale in Mariendorf. Inhaberin Rosemarie Seyda (80) hat die Schließung des Tempelhofer Damms via Social Media angekündigt. “Aus wirtschaftlichen und gesundheitlichen Gründen.” Hennig/Penny-Eis. Früher war es immer 365 Tage im Jahr geöffnet, jetzt nicht mehr Foto: Peter Müller Erst wenige Tage zuvor war der Geschäftsfrau klar geworden, dass es nicht mehr weitergehen konnte. Rosemarie Seyda: „Dieser Schritt fällt mir schwer. Normalerweise habe ich 365 Tage im Jahr geöffnet, aber das geht nicht mehr.” Aufgrund steigender Kosten – für eine Palette Milch zahlt sie heute mehr als das Doppelte von vor einem Jahr – blieb ihr nur die Möglichkeit, die Filiale sofort zu schließen. „Mit 90 Cent pro Portion bin ich einer der billigsten Eisverkäufer der Stadt. Ich sollte meine Preise erhöhen, aber die Leute sparen schon überall aus Angst“, sagt Seyda. Pfennig ist für die Traditions-Eisdiele von Rosemarie Seyda geschrieben, aber Hennig war bis zum Schluss dabei. Seyda führte den Laden zusammen mit ihrem Jugendfreund Christian Hennig. Als er 2018 ging, nahm er seinen Namen mit. Die Umbenennung in Hennig war für dieses Jahr geplant. Leider liegt der Plan nun auf Eis. Themen: Mariendorfer Eisbankrott