Etwa die Hälfte der Theaternacht-Veranstaltungen finden in Wien statt – zum Beispiel im Schauspielhaus, Jungle Vienna, WUK, Werk X und im Schubert Theater. Das Kosmos Theater präsentiert seine neueste Produktion „Aberland“, die Brunnenpassage widmet sich mit der Performance „Hibernating Further“ dem Thema Plastik und im Badeschiff gestalten das Forum Theater, das Kollektivtheater und das Theater der Unterdrückten mehrmals ein Programm Tag. .

Studie über die Gründe für den Rückgang des Publikums

Im Vorfeld des Theaterabends widmet sich eine Online-Diskussion am Donnerstag (17.11.) dem Thema „Coronavirus und die Öffentlichkeit – was tun?“. Die Ergebnisse einer Studie des Londoner Forschungsinstituts Audience Agency zum Publikumswachstum nach der Pandemie werden vorgestellt und Strategien für die Zuschauerrückkehr diskutiert. Auch in Österreich läuft derzeit eine vom Staatssekretariat für Kunst in Auftrag gegebene Studie, die den Gründen für den spürbaren Besucherrückgang an vielen Institutionen nachgehen soll. Die Europäische Theaternacht startete 2008 in Kroatien, um die Verbindung zwischen Theater und Publikum zu stärken. Neben Österreich beteiligen sich in diesem Jahr Kulturinstitutionen in Bulgarien, Tschechien, Kroatien und der Slowakei an dem Theaterabend.

Vier Millionen Tickets wurden nicht verkauft

Um den Ticketverkauf zu steigern, hat der größte Ticketvertrieb Oeticket kürzlich sein Online-Portal relauncht. „Wir sehen, dass 20 bis 60 Prozent der Besucher dem Kulturbereich fernbleiben“, sagt Christoph Klinger, Chef der Oeticket-Muttergesellschaft CTS-Eventim-Austria. „Das sind 20 bis 60 Prozent leere Plätze, und das ist natürlich kein schöner Anblick, nicht für den Künstler auf der Bühne, nicht für den Besucher, nicht für den Besitzer, wenn er die Rechnungen sieht“, sagt Klinger zu „Wien heute“. -Interview. Rund vier Millionen Tickets gingen dieses Jahr unverkauft – eine Zahl, die im nächsten Jahr noch steigen dürfte. Vor allem verzögert sich der Vorverkauf. Menschen entscheiden sich eher spontan und kaufen an der Kasse, wird beobachtet. Vor der Pandemie sei viel mehr online verkauft worden, sagt WUK-Musikdirektor Hannes Cistota: „Jetzt verkaufen wir an der Abendkasse 30 Prozent mehr.“ Als Grund vermutet Cistota unter anderem Bedenken wegen Absagen.

Lieferschein:

„Wien heute“, 14. November 2022, 19 Uhr, ORF 2

„Bei der Kultur wird zuerst gespart“

Und tatsächlich häufen sich die Stornierungen wegen der schwachen Vorschüsse. Beispielsweise hat die deutsche Band Tocotronic ihre Tour verschoben, während die österreichische Musikerin Mavi Phoenix sie ganz abgesagt hat. „Die Leute sparen erst bei der Kultur, weil sie denken, das ist aufgeschoben, das hole ich später nach“, erklärt Peter Zellmann vom Leisure Research Institute. Laut einer aktuellen SORA-Umfrage ist bereits jeder Zweite in Österreich zum Sparen gezwungen. „Von denen, die jetzt nicht ins Theater gehen oder Kultur genießen, obwohl sie grundsätzlich zu dieser Gruppe gehören, haben etwa zwei Drittel derzeit finanzielle Gründe dagegen“, sagt Zellmann. Wenn die Inflation wieder sinkt, könnten sich die Kinos wieder füllen.