Wärmepumpenbesitzer dürften nach dem Wärmepumpentreffen am Mittwoch erleichtert sein. In der geplanten Strompreisbremse soll es laut Bundesfinanzminister Hambeck eine Sonderregelung für 2022 installierte Pumpen geben. Der Masseneinbau von Wärmepumpen in Deutschland nimmt mittlerweile Fahrt auf.

Mehr Nachrichten aus der Wirtschaft Bundesfinanzminister Robert Habeck (Grüne) kündigte mit der geplanten Strompreisbremse eine Sonderregelung für Wärmepumpenbesitzer an. Hambeck sagte am Mittwoch in Berlin nach einem “Wärmepumpen-Gipfel”, dass besonderes Augenmerk auf 2022 installierte Wärmepumpen gelegt werden solle. Die Logik der Strompreisbremse ist, dass es eine staatlich geförderte Quote bezogen auf das Bezugsjahr 2021 gibt. „Wenn man aber eine Wärmepumpe installiert, also Erdgas gespart und entsprechend mehr Strom verbraucht, dann wird man entsprechend bestraft zur Logik für das politisch wirklich erwünschte Verhalten – nämlich weg von fossilen Brennstoffen’. Es wird also eine Sonderregelung geben, die dies berücksichtigt. Die Lüftungsanlage einer Wärmepumpe befindet sich vor einem Wohnhaus. © Silas Stein/dpa Laut Bundesverband Wärmepumpen haben viele Kunden, die gerade erst eine Wärmepumpe installiert haben, große Bedenken, dass die Strompreisbremse die Heizkosten nicht deckt. Warum konnten sie den Verbrauch des Vorjahres nicht anzeigen, da sie im Vorjahr mit Erdgas oder Öl geheizt hätten. Dieser höhere Stromverbrauch wird dann im Zweifel nicht durch die Strompreisobergrenze abgedeckt.

Die langfristige Perspektive dürfte für die Wärmepumpe sprechen

Auch aus wirtschaftlicher Sicht sei der Umstieg auf Wärmepumpen der richtige Weg, so Habeck weiter. Es wird auch immer mehr gefördert. Im Gebäudebereich sollen die CO2-Emissionen reduziert werden. Eine Wärmepumpe funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt. Je nach Bauweise entzieht es der Erde, dem Wasser oder der Luft äußere Wärme und gibt sie nach innen ab. Für das Gerät wird relativ wenig elektrische Leistung benötigt. Martin Sabel, Hauptgeschäftsführer des Wärmepumpen-Bundesverbandes, sagte, eine neue Heizungsanlage halte 15 bis 20 Jahre. Die langfristige Perspektive spricht definitiv für die Wärmepumpe. Aber Hausbauer oder Hausbesitzer warten derzeit sechs Monate bis zu einem ganzen Jahr, bevor sie eine Wärmepumpe installieren können, sagte Sabel: Es gibt einen Mangel an Ausrüstung und Installationsexperten.

1,4 Millionen Wärmepumpen kümmern sich um 14 Millionen Gasheizungen

Die Masseninstallation von Wärmepumpen in Deutschland beschleunigt sich derweil: Das Ziel, ab 2024 jährlich eine halbe Million Geräte zu installieren, sei „erreichbar“, versicherten Industrie und Handel am Mittwoch auf einem Gipfel. Rund 1,4 Millionen Wärmepumpen sind derzeit in Deutschland installiert, bis 2030 werden es sechs Millionen sein. 2021 wurden 154.000 neue Geräte installiert, in diesem Jahr sollen es laut Habeck 230.000 sein. Zum Vergleich: Hierzulande heizen derzeit rund 14 Millionen Gasheizungen Häuser und Wohnungen. (lh/dpa/AFP)