Stalker: Bernerin (19) findet fremdes Airtag unter ihrem Beifahrersitz – „Ich geriet in Panik“
Eine junge Bernerin stieß in ihrem Auto auf ein Ortungsgerät von Apple. Dies ist nicht der erste Fall von unerwünschter Überwachung durch Air Tagging in der Schweiz. 1/4 Apples Objektfinder kann auch als Tracking-Tool verwendet werden. Privatgelände Dies wurde kürzlich von NA (19) aus Bern entdeckt. Privatgelände Während in den USA Missbrauchsfälle mit Apple-Tracking-Geräten zunehmen, ist in der Schweiz noch kein Trend erkennbar. Privatgelände
Darum geht es
NA (19) fand einen Airtag, der unter dem Beifahrersitz ihres Autos klebte. Während in den USA Missbrauchsfälle mit Apple-Tracking-Geräten zunehmen, ist in der Schweiz noch kein Trend erkennbar. Apple hatte bereits im Frühjahr strengere Sicherheitsmaßnahmen angekündigt.
Apples AirTags sind eigentlich als nützliche Begleiter im Alltag gedacht: Die knopfgroßen Bluetooth-Ortungsgeräte sollen dabei helfen, verlegte Gegenstände wie einen Schlüsselbund oder eine Geldbörse schnell wiederzufinden. Bernerin NA* hat kürzlich herausgefunden, dass Gadgets auch für ganz andere Zwecke verwendet werden. Mehrere Wochen lang hörte die 19-Jährige in ihrem Auto ein leises Piepen. Gleichzeitig bekam sie auf ihrem iPhone immer wieder Benachrichtigungen, dass ein Airtag in der Nähe sei. „Zuerst dachte ich, es wäre der Airtag am Halsband der Nachbarskatze, die mich oft besucht. Aber dann ist mir aufgefallen, dass die Meldung auch erscheint, wenn ich auf der Arbeit bin“, sagt A. Als sie letzte Woche am Dienstag mit ihrer Freundin unterwegs war und auch das Piepen bemerkte, beschlossen die beiden, das Auto von As zu durchsuchen. Sie fanden den „Ortungssender“ unter dem Beifahrersitz, verklebt. „Anfangs hatte ich Panik. Vor allem habe ich keine Ahnung, wer dieses Etikett da angebracht hat“, sagt A. Weder Eltern noch ein eifersüchtiger Ex-Freund kämen in Frage. Laut A. hat er diese Woche Anzeige bei der Polizei erstattet.
Keine Tendenz
In den USA gab es bereits mehrere Fälle von Airtag-Stalking. Vor einigen Wochen sorgte auch in der Schweiz ein Fall für Aufregung, der von 20 Minuten öffentlich gemacht wurde: Ein Mann verfolgte mit Airtag jeden Schritt seiner Ex-Freundin und wurde ebenfalls vor Gericht verurteilt. Die Polizei des Kantons Bern habe in der Vergangenheit «ein paar Fälle» gemeldet, wie Sprecher Joël Regli schreibt. Es ist jedoch keine Zunahme des betrügerischen Einsatzes von Air Tags zu beobachten. Gleichzeitig stellt Kapo die Hypothese auf, dass einige Missbrauchsfälle “überhaupt nicht entdeckt und daher nicht gemeldet werden”. Generell kann die Polizei Informationen von Dienstleistern wie Apple anfordern. Bei Flugzeugen war dies laut Regli jedoch nie der Fall.
Apple verstärkt die Sicherheitsmaßnahmen
Als Reaktion auf Missbrauchsmeldungen hatte Apple im vergangenen Februar angekündigt, die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Unter anderem sollen Nutzer früher über unbekannte Airtags in ihrer Umgebung benachrichtigt werden und neuere iPhone-Modelle sollen unerwünschte Tracker genauer erkennen können. Eine Textnachricht soll darauf hinweisen, dass die Airtags nur zur Objekterkennung dienen. Der US-Technologiekonzern weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass er mit Strafverfolgungsbehörden kooperiert und diese Informationen zur Identifizierung der Inhaber des Airtags bereitstellen kann. Auf Nachfrage nach 20 Minuten konnte Apple keine Auskunft darüber geben, wie weit die Härtung fortgeschritten war und wie sie sich auf die Entwicklung von Missbrauchsfällen ausgewirkt hatte. Zum Schutz vor ungewolltem Tracking weist das Unternehmen darauf hin, dass sowohl iPhones als auch Android-Geräte fremde Airtags erkennen und nach einiger Zeit – falls nicht erkannt – einen Ton abspielen, um sie zu identifizieren. Jeder Airtag ist zudem mit einer Apple-ID verknüpft und kann somit dem Besitzer zugeordnet werden. Und diese Benutzerdaten könnten als Reaktion auf rechtliche Anfragen an die Polizei übergeben werden.
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