Aus Hildburg Bruns 

Noch vor sechs Monaten lag die Partei nur 59 Prozent hinter der regierenden Bürgermeisterin Francesca Giphy. Von 59 Prozent bis zur vollen Unterstützung. Du reibst dir die Augen. Dieselben Delegierten, die vor einem halben Jahr noch mit mageren 59 Prozent für ihre Parteichefin Franziska Giffey (44) gestimmt hatten, stimmten nun zu 100 Prozent mit dem Kurs der Regierung überein? Eigentlich. Denn auch die Juso-Rebellen wissen: Im Februar, wenn die erwarteten Stichwahlen stattfinden, geht es um die Macht im Roten Rathaus, im Senat und im Repräsentantenhaus. Das wird zusammengeschweißt. „Ein Unterschied wie Tag und Nacht“, sagt Giffey von BZ über den traumhaften Effekt. In den Umfragen ist es derzeit ein Kampf zwischen den Grünen, der CDU, der SPD – und den Sozialisten liegen nie vorne. “Wir können es wieder tun”, jubelt Giffey ihren Begleitern zu. Giffey und ihr Kollusionsparteichef Raed Saleh (links) mit Gastredner Hubertus Heil (50, Sozialminister, rechts) Foto: Carsten Koall/dpa Schießerei in Richtung Bettina Jarasch (53), Spitzenkandidatin und Verkehrssenatorin, sagt von… ►… ihre propagierte Katzenwäsche: “Wir machen keine Handtuchpolitik. Rat ist keine Hilfe, das ist Hohn.’ ►… die Bilanz ihres Radweges: „Du schaust dir die Statistik an und dann macht das vielleicht jemand fertig. Es muss klar sein, wer die Blumenträume repräsentiert und wer tut, was sie sagen.” Der SPD-Politiker betont, dass niemand Traffic geleast habe: „Ich brauche aber einen, der funktioniert. Wir haben das 29-Euro-Ticket nach Berlin gemacht.” Rot-Grün-Rot funktioniert trotz Wahlkampf. In der Nacht vor dem Parteitag saßen die Fraktionsführer bis 2.30 Uhr zusammen. Das Ergebnis ist eine Suche nach dem Nachtragshaushalt. Weitere 400 Millionen Euro Mehrausgaben machen insgesamt 3 Milliarden Euro für die Entlastung der Berliner in der Energiekrise.

Was gibt’s Neues?

75 Millionen Euro für Berliner, die mit Öl, Pellets und Kohle heizen. Zuschüsse der Investment Bank (IBB) sollen beantragt werden können, Details werden noch ausgearbeitet. SPD-Vizevorsitzender Raed Saleh (45): „Bisher wurden etwa 300.000 Haushalte von der Bundesregierung entlastet vergessen.“ Entschädigung von 13 Millionen wegen Mietzinsstopps an das Studentenwerk. Weitere 300 Millionen Euro für den Bau und die Renovierung von Schulen. „Mittel, die in einem Jahr nicht ausgegeben werden können, verfallen nicht mehr“, sagt Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (65, SPD).