Aber genau das machen wir schon zu lange. Mit den Schultern zucken für den verheerenden CO2-Fußabdruck und anerkennen, dass das Hinzufügen von ein paar Millionen Tonnen daran nichts ändern wird. Aber, ich verspreche, wer die Klimakrise wirklich verstanden hat, die Notwendigkeiten sieht und nachdrücklich Gegenmaßnahmen fordert, die es nicht gibt und die nicht kommen, wird dem nicht zustimmen. Und Österreichs Klimabilanz ist katastrophal! Seit 1990 konnten wir die Treibhausgasemissionen nicht mehr reduzieren, wir konnten uns nicht einmal dafür entscheiden, keine Gasheizung mehr zu installieren. Dies geschieht immer noch. Wir besteuern Vielfahrer nicht mehr, der Anteil von Elektroautos hat nur noch ein Prozent der Pkw-Flotte erreicht. Das Verständnis, nicht so schnell wie möglich Öl, Gas oder Kohle anzuzünden, ist hierzulande einfach nicht vorhanden. Aber die Auswirkungen der Klimakrise sind bereits da (siehe Seite 4 und 5 dieser Ausgabe). Und die Dürre der kommenden Sommer ist nicht die einzige Folge, es wird immer mehr vereinzelte schreckliche Extremwetterereignisse geben, die die Versicherer bald nicht mehr bewältigen können. Etwas mehr CO2 anzuzünden ist nur akzeptabel, wenn alle anderen Möglichkeiten vorhanden sind, sie mehr Strom produzieren, sie ausgeschöpft sind und wenn wirklich alles getan wird, um Energie zu sparen und so effizient wie möglich zu nutzen. Bernhard Gaul ist Autor in der Abteilung Innenpolitik + Klima.