Von Gunnar Supelius
Innensenator fordert mehr Polizeihaft wegen widerspenstiger Klimaaufkleber. Allerdings wurde das entsprechende Gesetz erst im vergangenen Jahr von Rot-Grün-Rot abgeschwächt. Gunnar Schupelius glaubt, dass dem Rechtsstaat bewusst die Mittel zur Rechtsdurchsetzung entzogen wurden. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat gefordert, dass Klimaextremisten, die ständig auf der Straße stranden, von der Polizei zeitweilig festgenommen werden. Nur so kann verhindert werden, dass sie das öffentliche Leben immer wieder stören oder lahmlegen. Fordert härteres Recht: Innensenatorin Iris Spranger (SPD) Foto: DAVIDS/Sven Darmer Konkret schlug Spranger vor, das entsprechende Gesetz zu ändern. Das „Allgemeine Gesetz zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in Berlin (ASOG)“ sieht eine Freiheitsentziehung vor, „um die drohende Begehung oder Fortsetzung einer Ordnungswidrigkeit von öffentlichem Interesse oder einer Straftat zu verhindern“. (§ 30 Abs. 2). Auf Antrag der Polizei kann der Richter dann Haft anordnen. In Berlin darf diese Inhaftierung laut der örtlichen ASOG maximal 48 Stunden dauern. Innensenator Spranger will diese Frist auf 96 Stunden (vier Tage) verlängern. In anderen Bundesländern kann die Haft länger dauern, in Bayern sogar bis zu maximal 30 Tagen. Unterstützt wird die Senatorin von den Gewerkschaften der Polizei, die noch weiter gehen: „Bayerische Verhältnisse müssen in Berlin nicht herrschen, aber vier, fünf Tage würden den präventiven Handlungsrahmen erheblich erweitern“, sagt die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Und die Deutsche Polizeivereinigung (DPolG) fordert sogar, „die maximale Haftdauer auf 14 Tage zu verlängern“. Spranger hat recht und die Sicherheitsbehörden sind auf ihrer Seite. Doch das nützt ihr nichts, denn sie hat weder die Grünen noch die Linke, die an der Regierung beteiligt sind, hinter sich. Beide arbeiten in die entgegengesetzte Richtung: Erst 2021 änderten die Grünen und die Linke die ASOG so, dass die Haft auf 48 Stunden verkürzt wurde. Bisher war Polizeigewahrsam bis zu 96 Stunden erlaubt, genau das fordert Frau Spranger erneut. Die SPD stimmte mit den Grünen und der Linken für die Kürzung. So fordert Spranger die Verschärfung eines Gesetzes, das ihre eigene Partei vor einiger Zeit aufgeweicht hat. Was würdest du damit machen; Steht die SPD jetzt für Sicherheit und Ordnung und hinter ihrem inneren Senator oder hinter Grünen und Linken? Diese Parteien halten die Haftverlängerung für „falsch“. Das ist nicht richtig, im Gegenteil: Die Haft dient der Rechtsdurchsetzung, wozu der Staat gesetzlich verpflichtet ist. Sie muss dafür sorgen, dass Straftaten verhindert, Personen, die eine Straftat planen oder eine Ordnungswidrigkeit fortsetzen, gestoppt werden. Die Polizei erlässt dann ein Vorladungs- oder Betretungsverbot. Wird dies nicht befolgt, hilft nur die Buchung. Schwieriger wird diese Repression auf politischer Seite. Dem Rechtsstaat fehlen bewusst die Mittel zur Durchsetzung des Rechts. Wer will das? Hat Gunnar Supelius recht? Anruf: 030/2591 73153 oder E-Mail: [email protected]