08.11.2022 | aktualisiert am 08.11.2022 – 20:10 Uhr Berlins Sozialticket ist günstiger.dpa/Christoph Söder Der Preis des Berliner Sozialtickets wird auf neun Euro pro Monat gesenkt. Das teilte die Senatskanzlei am Dienstagnachmittag mit. Bedürftige sollen mit dem Sozialticket den öffentlichen Nahverkehr vergünstigt nutzen können. In einer Pressekonferenz erörterte der Senat zudem weitere Punkte des Entlastungspakets wegen hoher Energiepreise. Es ging auch um den Ausbau der Energiesparberatung. Das Sozialticket kostet bisher rund 27 Euro im Monat, soll aber von Januar bis März für jeweils neun Euro angeboten werden. Zudem wird der Kreis der Begünstigten gegenüber dem bisherigen Sozialticket deutlich erweitert. Künftig sollen rund 650.000 Menschen mit weniger Geld im Portemonnaie Anspruch auf das neue Ticket haben. Zum Vergleich: Das reguläre Monatsticket wird derzeit im Abo für 29 Euro monatlich angeboten. Dieser stark reduzierte Preis soll mindestens bis Ende März gültig sein.
Sozialticket nicht nur im ersten Quartal
Das Sozialticket gilt im Tarifbereich AB und kann von Berlinern genutzt werden, die staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld II (Hartz IV), Sozialhilfe, Grundsicherung, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, Wohngeld, Opferentschädigungsrenten SED beziehen Unrechtsbereinigungsgesetz oder NS-Renten. Angesichts der günstigeren Fahrkarten rechnet der Senat mit einem deutlichen Anstieg der Nutzung des Sozialtickets im öffentlichen Nahverkehr. Die Leistungsempfänger müssten von derzeit 532.000 auf 644.000 steigen, erklärte Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) am Dienstag nach der Senatssitzung.
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Kipping versprach, dass es das vergünstigte Sozialticket nicht nur im ersten Quartal geben werde: Für die ersten drei Monate gebe es bereits eine Einigung mit dem Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg. Alles weitere muss noch geklärt werden. Es ist aber davon auszugehen, dass das Angebot nicht am 1. April endet. „Ich bin sehr froh, dass wir mit der Senkung des Sozialtickets eine unbürokratische Lösung haben“, sagte Kipping. Die Inflation trifft die Armen besonders hart, zum Beispiel bei Lebensmitteln und Strom. „Und wer jeden Euro dreimal umdrehen muss, hat nicht einmal den Puffer, um für weniger wichtige Dinge zu sparen.“
Ticket 29 Euro und im nächsten Jahr
Mit dem Sozialticket können Sie monatlich 18,50 Euro sparen. “Diese sind bereits im Geld, was dazu beitragen kann, steigende Lebensmittelpreise auszugleichen.” Diese Variation des Reliefs stellt auch sicher, dass es keine Kompromisse gibt, sagte Kipping. „Hätten wir als Land Berlin Geld einfach selbst in die Hand genommen und durch direkte Überweisungen den Ärmsten zur Verfügung gestellt, wäre dies als Einkommen verbucht worden und hätte dazu geführt, dass etwas von den Sozialleistungen weggenommen worden wäre.“ S-Ticket für Wie bereits seit Oktober gibt es auch im neuen Jahr ein auf Berlin begrenztes ÖPNV-Ticket für 29 Euro für drei Monate.