Neben der Stichwunde erlitt der 30-Jährige auch eine gebrochene Nase sowie Schürf- und Prellungen im Gesicht. Auf die Frage, wie es zu der Messerattacke gekommen sei, sagte das Opfer: „Er war ein Typ am Boden und wurde getreten. Ich sah, dass er nicht mehr weitermachen konnte.” Er griff ein, woraufhin einer der Angreifer „Du bist der Nächste!“ rief. Sekunden später hätte jemand anderes diese Ankündigung Wirklichkeit werden lassen.
Der Angreifer mit einem Messer ging selbst zur Polizei
Anders als die drei Angeklagten im Alter von 18 bis 20 Jahren, die bald nach der Gewalt ermittelt und festgenommen wurden und seitdem in Untersuchungshaft sitzen, blieb der Messerstecher zunächst unbekannt. Nach eigenen Angaben fühlte sich der 20-Jährige jedoch schuldig, nachdem er in der Zeitung gelesen hatte, dass sich der Mann, der zunächst erstochen wurde, in Lebensgefahr befinde. Also ging er zu einem Anwalt und stellte sich kurze Zeit später in Begleitung seines Verteidigers Mathias Burger der Polizei. Auf der Polizeiwache wurde der 20-Jährige zunächst abgeführt. Man glaubte ihm nicht und wollte angeblich einen der Festgenommenen decken. Bei den Ermittlungen stellte sich jedoch heraus, dass seine Aussagen mit Zeugenaussagen in Einklang gebracht werden konnten. In seinem Fall beantragte die Staatsanwaltschaft jedoch nie Untersuchungshaft, was den Richter im Publikum mehr als überraschte.
Drei Angeklagte gestanden
Die Staatsanwaltschaft hat ihn nicht wegen versuchten Mordes angeklagt, obwohl eine Stichwunde im Bauchbereich normalerweise lebensbedrohlich ist. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vorsätzliche schwere Körperverletzung vor. Das gab der 20-Jährige zu. Den drei Mitangeklagten im Alter zwischen 18 und 20 Jahren wird zudem vorsätzliche schwere Körperverletzung vorgeworfen. Zwei von ihnen gestanden voll und ganz, der dritte behauptete, er sei erst später dazugekommen. Der 28-Jährige konnte sechs Wochen lang keine feste Nahrung zu sich nehmen, weil sein beidseitig gebrochener Unterkiefer abgeflacht werden musste. Der Maschinenbauingenieur erlitt außerdem einen Schädelbruch, eine gebrochene Nase und Platzwunden an den Augenhöhlen.