“Also nicht zustimmungsfähig” – Söder will Bürgergelder im Bundesrat blockieren

Stand: 07:21 Uhr|  Lesezeit: 2 Minuten 

Nachfolger von Hartz IV – Höhere Absicherungen und weniger Strafen Das Bürgereinkommen soll zum 1. Januar der Nachfolger von Hartz IV werden. Der Bundestag hat nun lautstark für das Herzensprojekt der SPD gestimmt. Die Union kritisiert das Projekt scharf, weil es in ihren Augen die Arbeitsanreize mindert. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Die Anzeige eingebetteter Inhalte erfordert Ihre widerrufliche Zustimmung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten, da Drittanbieter der eingebetteten Inhalte eine solche Zustimmung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Nach der Bundestagsabstimmung muss der Bundesrat noch über die Ampel-Bürgervorsorge entscheiden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigte eine Blockade an. Die Reform sei „ungerecht“. Nachdem der Bundestag ein neues Bürgergeld beschlossen hatte, drohte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, das Gesetz im Bundesrat zu blockieren. „Das Bürgereinkommen kann im Bundesrat nicht genehmigt werden“, sagte der CSU-Vorsitzende den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Das Grundeinkommen benachteiligt die unteren Einkommensgruppen, die hart arbeiten müssen: Kassierer, Friseure, Busfahrer, Polizeichefs, die versuchen, jeden Tag über die Runden zu kommen – und am Ende müssen sie feststellen, dass Nicht-Arbeit fast genauso profitabel ist als arbeiten. Es ist unfair“, sagte er. Der Bundestag hat am Donnerstag mit einer Mehrheit von SPD, Grünen und FDP das von der Ampelkoalition geplante Bürgergeld auf den Weg gebracht. Insbesondere hatte die Union das Gesetz zuvor kategorisch abgelehnt, weil es dann keinen nennenswerten Einkommensunterschied zwischen Menschen mit Grundeinkommen und Geringverdienern gäbe. Lesen Sie auch Söder fordert nun, dass nur die Regelpreise in der Grundversicherung erhöht werden. Nach einem Vorschlag von CDU-Chef Friedrich Merz kann das Gesetz gesplittet werden. „Dann könnten jetzt höhere Regelsätze beschlossen werden“, sagte er. “Es ist unverständlich, dass die Ampel darauf geschlossen ist.” In einer namentlichen Abstimmung am Donnerstag stimmten 385 Abgeordnete für das Gesetz und 261 dagegen. Es gab 33 Enthaltungen. Das Bürgergeld soll das derzeitige Hartz-IV-System bis Ende des Jahres schrittweise ablösen. Dazu bedarf es allerdings noch der Zustimmung im Bundesrat, der voraussichtlich am Montag entscheiden wird.

Der Sozialverband VdK findet den Ausschluss „fragil“

Der Sozialverband VdK warnte vor einer möglichen Verzögerung bei der Einführung des Bürgergeldes. „Es wäre erbärmlich, wenn die Einführung des Bürgereinkommens im Bundesrat weiter verzögert oder gar gestoppt würde“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bedele der Rheinischen Post. Er wies darauf hin, dass es aufgrund des geplanten Bürgergeldes keine weiteren Anpassungen der Hartz-IV-Regelsätze gebe. Sieben Millionen Menschen mit minimaler Sozialhilfe werden nicht wissen, was sie tun sollen, es wäre “unmenschlich”, sie noch länger warten zu lassen, sagte er. “Das Einkommen der Bürger sollte wie geplant am 1. Januar kommen.”