Deshalb wurde Landquart plötzlich neongrün Am Mittwoch leuchtete die Landquart in Schiers GR neongrün. Ein Blick-Leserjournalist hielt das ungewöhnliche Bild fest. Aber was war da los? fragte Blick. 1/4 Ein Blick-Leserjournalist hat die ungewöhnliche Farbe des Flusses Landquart eingefangen. In den Schweizer Bergen durchziehen viele Gletscherflüsse die Landschaft in bezauberndem Türkis. Andere Gewässer können manchmal zu braunem Schlamm und Schutt werden. Aber ein grüner Fluss? Das ist wirklich selten. In Schiers GR leuchtete Landquart am Mittwoch plötzlich neongrün. «Auf dem Heimweg bin ich am Fluss entlang gefahren», erzählt eine Leserjournalistin gegenüber Blick. „Plötzlich sah ich eine Menschenmenge auf der Brücke feiern. Ich wollte natürlich wissen was los ist und da ist mir der Stream aufgefallen. Er war komplett grün!“ Sehr überrascht von der ungewöhnlichen Farbe, berichtete der Journalistenleser seiner Frau, was er sah, die sofort begann, den Fluss zu fotografieren. „Zuerst dachte ich, es könnte etwas mit Klimaaktivismus zu tun haben, man weiß nie“, fuhr der Reporter fort. Habe etwas recherchiert, konnte aber keine ähnliche Aktion zu diesem Thema finden. “Nur am St. Patrick’s Day wurde ein Fluss grün gestrichen”, ergab seine Internetrecherche. Also musste die Verfärbung durch etwas anderes verursacht werden.
Färbung für hydrogeologische Untersuchungen
Das Amt für Natur und Umwelt Graubünden (ANU) bringt Licht ins Dunkel: Die Verfärbung des Flusses sei auf Markierungsbemühungen eines Geologieamtes in Fideris zurückzuführen, schreibt das Amt. Im Auftrag der Rhätischen Bahn sollten Geologen unterirdische hydrogeologische Untersuchungen durchführen und Wasserströmungswege verfolgen, um die Untersuchungen für einen zukünftigen Tunnel zu unterstützen. Dazu wurden «1,5 kg Uranin-Pigment, wie es für solche Färbeversuche üblich ist, in die Landquart eingebracht», sagt ANU-Direktor Remo Fehr gegenüber Blick. „Dieser Farbstoff ist fluoreszierend und färbt große Mengen Wasser schon in sehr kleinen Mengen sehr stark.“ Das Amt als kantonale Gewässerschutzbehörde wurde über das Projekt informiert. Bei sachgemäßer Anwendung stellen die Tests keine Gefahr für die Umwelt dar. „Uranin ist unbedenklich für Mensch und Umwelt und stellt auch keine Gefahr für Süßwasser dar“, versichert Fehr. Durch Verdünnung und beispielsweise Abbau mit Hilfe von Mikroorganismen verschwindet die Färbung wieder zu 100 Prozent, sodass alles im grünen Bereich ist. Inzwischen hat die Landquart ihre gewohnte Farbe wiedererlangt. (Hallo)