Für den russischen Präsidenten Wladimir Putin ist dies der dritte große Rückschlag, seit er am 24. Februar seinen wahnsinnigen Krieg gegen die Ukraine begonnen hat. Seine Truppen mussten sich im Frühjahr nach unerwartet heftigem Widerstand der ukrainischen Armee zunächst aus der Region Kiew zurückziehen. Auf den September folgte die schändliche Flucht der Russen aus dem Oblast Charkiw nach Nordosten. Und nun blieb den Eroberern im Süden nichts anderes übrig, als Cherson aufzugeben. Die Rückeroberung der Hauptstadt der gleichnamigen Region ist für die ukrainischen Streitkräfte aus zwei Gründen symbolträchtig und motivierend: Cherson war im Februar nach Melitopolis die erste und bisher größte Stadt, die beinahe in russische Hände gefallen wäre. ohne Kampf. Und es war der offizielle Sitz einer von vier ukrainischen Regionen, die Russlands Präsident am 30. September zusammen mit Donezk, Luhansk und Saporischschja nach einem Scheinreferendum annektieren würde. Die vier Regionen würden “für immer” Teil der Russischen Föderation sein, erklärte Putin damals bombastisch. Nun, die Ewigkeit dauerte nur ein paar Wochen.
