Preisschock für das langlebige Souvlaki! In Frankfurt am Main hat ein Imbiss den Preis für die Fleisch-Knoblauch-Kombination erhöht – auf zehn Euro pro Stück! Beim „Ton Bul Grill- und Kebap-Haus“ ist folgende Aussage zu lesen: „Die Rahmenbedingungen auf dem Fleisch- und Rohstoffmarkt haben sich in den letzten Monaten deutlich verschlechtert.“ Und weiter: „Um weiterhin leckere Döner und frische Backwaren für unsere Kunden zu kochen, passen wir unsere Preise an.“ Mit diesem Schreiben begründet das Restaurant die Preiserhöhung seines Döners Foto: Vincenzo Mancuso
Das sagt der Dönerkoch
Inhaber Ugor Yumusakbas (40) erklärt: „Es geht nicht um Profit, es geht um unsere Existenz.“ Fleisch, Mehl, Gemüse, Gas – alles ist viel teurer geworden.
Als er 2013 seinen Laden im Herzen Frankfurts eröffnete, konnte er seine hochwertigen Döner für rund fünf Euro anbieten. Während des Coronavirus schossen die Preise dann in die Höhe: „Während der Pandemie ist ein Kilo Fleisch schon um 2,20 Euro teurer geworden. Und jetzt mit der Krise noch mehr.” Auch die Energiekosten seien in die Höhe geschossen: „Allein der Backofen muss 13 Stunden am Tag auf 400 Grad stehen, die Döner drehen sich.“
Auf billigere Zutaten zurückzugreifen, ist für Yumusakbas keine Option: „Qualität hat ihren Preis. Ich verstehe nicht, wie man überhaupt einen Döner für drei Euro anbieten kann.”
Die Preiserhöhung scheint den Kunden egal zu sein. An der Theke werden im Minutentakt Bestellungen aufgegeben, ganze Familien speisen in dem kleinen Restaurant. „Die Leute haben damit kein Problem. Manchmal nur junge Leute“, sagt der Chef.
Das „Ton Bul Grill- und Kebap-Haus“ ist einer der beliebtesten Dönerläden Frankfurts
Foto: Vincenzo Mancuso
Das Foto mit der Ankündigung erschien zuerst auf der Reddit-Website. Über die Preiserhöhung dort gehen die Meinungen auseinander.
Ein Nutzer schreibt: „Ich fand den Döner qualitativ sehr gut, aber 10 Euro sind mir zu viel.“ Ein anderer Nutzer sagt: „Wer 10 Euro für einen Döner bezahlt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“
Aber es gibt auch Unterstützer. „Ich freue mich, Ton Bul mein Geld zu geben. Aber nicht jeder Laden nimmt 20 Mark für einen Döner“, heißt es in einem Beitrag.
Das Kebab-Erdbeben begann im April
BILD berichtete bereits im April über das Döner-Erdbeben. Dann sagte Gürsel Ülber: „Ein Döner sollte eigentlich 7,30 Euro kosten.“ Als Grund nannte der Vorstandsvorsitzende des Verbands der türkischen Döner-Hersteller in Europa die Mehrkosten für Energie und Lebensmittel wie Fleisch. , Mehl, Pflanzenöl und Gemüse.
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Die Situation ist schwierig, viele Unternehmen sind nicht mehr profitabel. Schon damals war der Preis deutschlandweit auf fünf bis sechs Euro geklettert. Zum Vergleich: In Berlin gab es Döner für rund 3,50 Euro. Nun ist also die Zehn-Euro-Grenze geknackt.
Steigt Rewe ins Dönergeschäft ein?
Zuletzt wurde spekuliert, dass die Supermarktkette Rewe ins Dönergeschäft einsteigen wolle. Eine BILD-Recherche ergab, dass „ein Döner weder zum Kauf noch beabsichtigt oder generell geplant ist“. Bei der Emission handelt es sich, so der Rewe-Sprecher, um eine „Individualinitiative eines einzelnen, unabhängigen Unternehmers“. +++ App-Nutzer kommen hier zu unserer Döner-Umfrage +++