Der Bundesverband Eier (BVEi) warnt davor, dass die Versorgung mit Eiern nicht mehr gewährleistet werden kann. Höhere Futter- und Energiekosten haben Unternehmen dazu veranlasst, ihre Stände leer zu lassen, berichtet die Lebensmittel Zeitung. Dadurch wird sich der Einzelhandel nicht ausreichend selbst versorgen können. In der Eiwarenindustrie, die Teigwaren- und Süßwarenproduzenten beliefert, gebe es aufgrund des Mangels massiv Kurzarbeit, sagt BVEi-Präsident Henner Schönecke laut Lebensmittel Zeitung.
Höhere Kosten bedeuteten weniger Hühner – und Eier
Der Klub hat bereits vor einem Jahr vor der Krise gewarnt – und dann erneut im März dieses Jahres. Die Zahl der untergebrachten Junghennen ging laut Verband im vergangenen Jahr deutlich zurück, 2021 schlüpften nur noch 29,4 Millionen Küken, rund ein Viertel weniger als im Vorjahr. Weniger Hühner bedeuten also weniger Eier. Verantwortlich für die Krise sind laut „Lebensmittel Zeitung“ neben den gestiegenen Kosten für Energie und Futtermittel auch die Mehrkosten für Eigeschlechtsverfahren und die Mitfinanzierung der Aufzucht des Bruderhahns. Seit das Töten männlicher Küken seit dem 1. Januar 2022 verboten ist, haben sich die Haltungskosten fast verdoppelt. Hinzu kommt, dass die Situation durch die aktuelle Vogelgrippe verschärft wird.
Eier aus dem Ausland können nicht im Einzelhandel verkauft werden
Der Mangel an Eiern im Handel kann nicht durch Importe aus dem Ausland kompensiert werden, da dort das Töten männlicher Küken nicht vermieden wird – daher ist ihr Verkauf in Deutschland nicht erlaubt. Bereits im vergangenen Dezember forderte der BVEi ein europaweites Verbot des Kükentötens, „damit die deutschen Legehennenzüchter nicht durch diesen enormen Wettbewerbsnachteil in noch größere Schwierigkeiten geraten“. Der Engpass stellt Hersteller zudem vor ein weiteres Problem: Ihnen drohen nun Vertragsstrafen, wenn sie den Handel nicht mit der versprochenen Eiermenge beliefern können. Hier sind flexiblere Verträge gefragt, damit Hersteller besser auf Preisschwankungen reagieren können. Die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet jedoch aus Kreisen, dass Enteka dazu nicht bereit sein soll. Daher erhält der Händler im nächsten Jahr möglicherweise nicht genügend Eier.