Der Bundestag hat mit der Mehrheit der Ampelkoalition für die Einführung des Bürgereinkommens gestimmt. Es soll 2023 die Hartz-IV-Leistungen ersetzen. Der Bundesrat muss dem Gesetz noch zustimmen, die Union droht mit Blockade.
Der Bundestag hat das vom Ampelbündnis konzipierte Bürgergeld auf den Weg gebracht. SPD, Grüne und FDP stimmten mehrheitlich für das Gesetz. In einer namentlichen Abstimmung stimmten 385 Abgeordnete dafür und 261 dagegen. Es gab 33 Enthaltungen.
Das Bürgergeld soll das derzeitige Hartz-IV-System bis Ende des Jahres schrittweise ablösen. Dazu bedarf es allerdings noch der Zustimmung im Bundesrat, der voraussichtlich am Montag entscheiden wird.
Gewerkschaft droht Ausschluss
Die Union hat damit gedroht, das Einkommen der dortigen Bürger zu sperren, weil sie glaubt, dass sie die Anreize zur Aufnahme einer Arbeit verringert. Nach der Bundestagsdebatte am Donnerstag hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) im Prunksaal für eine Zustimmung geworben. „Wenn das nicht funktioniert, gibt es immer noch eine Chance, nämlich die Möglichkeit, in einem beschleunigten Mediationsverfahren Ergebnisse zu erzielen.
„Man muss aber spätestens Ende November fertig sein, damit das Bürgergeld zum 1. Januar greift. Das Vermittlungsverfahren bedeutet, im gemeinsamen Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat einen Kompromiss zu suchen.
Ampelpläne für das Bürgereinkommen sehen eine Anhebung vom derzeitigen Regelsatz von 449 Euro für Singles auf 502 Euro vor. Arbeitslose sollen künftig auch weniger Druck durch drohenden Leistungsentzug (Strafen) ausgesetzt sein und stattdessen stärker mit Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt werden. Zudem müssen die Anforderungen an die zulässige Vermögenshöhe und die Wohnungsgröße für Leistungsempfänger gelockert werden.