Von Klaus Wedekind 14.11.2022, 18:05 Uhr

Der Google Nest Wifi Pro ist ein Router, der den neuesten WLAN-Standard Wifi 6E nutzt, der auch bei vielen verbundenen Geräten sehr hohe und stabile Datenraten verspricht. Ntv.de hat getestet, was so ein Gerät im Alltag wirklich kann. Da Haushalte immer vernetzter werden, suchen immer mehr Geräte eine Internetverbindung über ihr Heim-WLAN. Je größer ihre Anzahl, desto eher bremsen sie sich gegenseitig aus und die Datenraten sinken. Neben den Frequenzen 2,4 und 5 Gigahertz wurde deshalb für den neuen WLAN-Standard Wifi 6E der 6-Gigahertz-Bereich als breites Passband über kurze Distanzen eingeführt. Einer der ersten Router mit dieser Technik ist der Google Nest Wifi Pro, der um die 220 Euro kostet. Ntv.de hat es versucht.

Schicke Tropfen

Das Gerät sieht aus wie ein großer glänzender Minztropfen, der sich angenehm vom technischen Design der meisten anderen Router unterscheidet. Das ist gut, denn es macht es einfacher, es in der Mitte zu platzieren, anstatt es in einer Ecke zu verstecken. Nur so lässt sich der Vorteil von 6 Gigahertz ausnutzen, da die Reichweite im WLAN mit steigender Frequenz abnimmt. Mehr muss man eigentlich nicht wissen, um Nest Wifi Pro optimal zu platzieren. Allerdings bleibt man abhängig vom Standort des Internetmodems, an dem der Router mit einem 1,50 Meter langen LAN-Kabel angeschlossen ist.

Einfach und leicht zu bedienen

Wie bei Google-Geräten üblich, ist das Nest Wifi Pro im Handumdrehen über die Google Home App eingerichtet: Du steckst es in eine Steckdose und einen Router, scannst einen QR-Code auf seiner Unterseite und folgst den einfachen Anweisungen. Ansonsten ist die Anwendung eher spartanisch. So können Sie unter anderem ein „Familien-WLAN“ mit Zeitfenstern für Kinder einrichten, unerwünschte Webseiten sperren oder ein Gästenetz anlegen. Auch eine Priorisierung von Videokonferenzen oder Spielen im WLAN-Netz ist möglich. Der Router hat auch einen freien Gigabit-LAN-Anschluss auf der Rückseite. (Foto von) Eine viel größere Hürde ist es, einen Client zu finden, der ebenfalls bereits mit Wifi 6E sendet. Die neuesten iPhones beispielsweise erfüllen die neuen Standards nicht. Um mögliche Datenraten zu ermitteln, wurden im Test ein Google Pixel 7 Pro und ein Microsoft Surface Laptop 5 verwendet.

Bis zu 1200 Mbit/s

Einen Meter vom Router entfernt zeigte das Notebook 1201 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) für Download und Übertragung an, das Smartphone gab 1200 Mbit/s für Down- und Upstream an. Das geht zwar sehr schnell, aber mit der im Testhaus üblichen Fritzbox Cable 6690 erreichen beide Geräte auf diese Distanz doppelte Werte. Der AVM-Router besitzt zwar nur Wifi 6 ohne die 6-Gigahertz-Bandbreite, dafür aber eine bessere Antennenausstattung als unter anderem das Google Nest Wifi Pro. In 15 Metern Entfernung halten das Pixel 7 Pro und der Router nur noch mit 2,4 Gigahertz (GHz) eine Verbindung, die Datenraten sinken auf 103 und 51 Mbit/s. Das Surface Laptop 5 blieb im 5-GHz-Bereich und erreichte 360 ​​bzw. 288 Mbit/s. Mit der Fritzbox schaffte es das Smartphone auch auf 5 GHz zu senden, kam aber nur auf 108 und 72 Mbit/s. Bei 5 GHz erreicht das Notebook 288 bzw. 144 Mbit/s. Obwohl der AVM-Router leistungsfähiger ist, sind die Geschwindigkeiten des Nest Wifi Pro sehr gut. Außerdem sind die Datenraten auch bei schwachen Verbindungen stabil. Zentral platziert, kann es laut Google potenziell bis zu 120 Quadratmeter umfassen. Ansonsten braucht man ein Zweitgerät, was die Kosten auf 330 Euro in die Höhe treibt. Der neue Router ist nicht mit älteren Google WiFi-Lösungen kompatibel.

Gebaut für die smarte Zukunft

Die Anschaffung lohnt sich vor allem dann, wenn Sie in Zukunft ein vernetztes Zuhause mit vielen modernen Geräten haben möchten und diese einfach steuern möchten. Der Router beherrscht den neuen Matter-Smart-Home-Standard über mehrere Plattformen hinweg und kann kompatible Geräte steuern. Es hat auch einen sogenannten Thread-Border-Router integriert. Dies ist die Voraussetzung für den Anschluss eines drahtgebundenen Netzwerks, in dem Geräte wie intelligente Steckdosen, Lampen, Sensoren usw. kommunizieren unabhängig von einer Zentrale im WLAN-Netz miteinander. Das ist aber noch weitgehend Zukunftsmusik, die Zahl entsprechender Geräte ist noch sehr gering. Aber wenn Sie vorausplanen und einen leistungsschwachen Router trotzdem ersetzen möchten, ist ein Google Nest Wifi Pro eine gute Wahl.