So sieht die Zigarettenschachtel mit Aschenbecher von Alexander Zaugg und Zemri Sejfuli aus. Die Box wurde von Sohn Nico Zaugg entworfen. Barbara EhrenspergerHerausgeberin Green Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen jährlich insgesamt 4,5 Billionen Zigarettenstummel auf den Straßen oder in der Natur. Und jeder ausrangierte Zigarettenfilter ist nicht nur bis zum Rand mit mehr als 5000 Giftstoffen gefüllt, sondern auch mit Zelluloseacetat, also nicht biologisch abbaubarem Kunststoff. Eine Lösung für dieses Umweltproblem möchten Alexander Zaugg (49) und Zemri Sejfuli (34) mit einer Zigarettenpackung mit eingebautem Aschenbecher anbieten. Als die beiden Väter nach einem warmen Abend am Thunersee ihre Zigarettenkippen einsammelten, fragten sie sich, ob es nicht eine einfachere Lösung gäbe, als die Reste in der Hand nach Hause zu tragen. “Wäre es nicht schön, immer einen Aschenbecher griffbereit zu haben?” fragte Zaug.

Stundenlanges Basteln und Tüfteln in der Garage

Eine Frage, die die beiden Nachbarn aus irgendeinem BE nicht mehr losließen. Sie begannen in der Garage zu arbeiten. „Wir gingen in Do-it-yourself-Läden einkaufen und blieben hängen und blieben hängen und probierten einfach alles an“, sagt Seifuli. Wegen der Corona-Pandemie war der Arbeitgeber von Einkaufsleiter Sejfuli in Kurzarbeit, also nutzte er seine Freizeit für Experimente. Auch für Zaugg, der sich als Generalunternehmer selbstständig machte, ging in dieser Zeit ein Großteil der Arbeit verloren. Das Ergebnis ist eine Zigarettenschachtel mit integriertem Aschenbecher. Der Prototyp existiert nur dank unzähliger Stunden in der Garage, vieler Fehlversuche, einiger Stunden mit Patentanwälten und vor allem dank eines nächtlichen Geistesblitzes von Sejfuli. „Es war wie im Kino: Ich bin nachts aufgewacht, hatte diese Idee, habe sie aufgeschrieben und bin wieder eingeschlafen. Am nächsten Morgen war ich mir nicht sicher, ob ich es nur geträumt hatte. Zum Glück war der Zettel da“, sagt er. Die Zigaretten-Aschenbecher-Box funktioniert ganz einfach: In die immer noch gleich große Zigarettenpackung ist ein feuerfester, verschiebbarer Aschenbecher mit Platz für etwa zehn Zigarettenkippen integriert.

Es riecht nicht, es brennt nicht

„Nein, der Aschenbecher kann nicht brennen. Und nein, aus dem Aschenbecher riecht man nichts, wenn man die Zigarettenschachtel in der Hosentasche hat», sagt Zaugg. Sie werfen die Zigarettenkippen in die Schachtel, die Sie wieder zudrücken. Da keine Luft an das Gesäß gelangt, können sie weder brennen noch schlecht riechen. Wenn jeder Raucher einen Aschenbecher mit einer Packung hat, gibt es keine Ausrede mehr, den Rest der Zigarette auf den Boden zu werfen. Bisher haben die beiden Väter ihre Idee selbst finanziert. Sie haben eine Aktiengesellschaft gegründet, um dort die Patente anzumelden. «Ein teures Hobby», sagt Zaugg, und zeitraubend. „Seit zwei Jahren arbeiten wir ununterbrochen daran – sogar in den Ferien hatten wir sozusagen eine eigene Serie“, sagt er. Und fügt schmunzelnd hinzu: „Unsere Partner fragt man besser nicht.“

Wann ist es verfügbar?

Bis Raucher in der Schweiz ihre Aschenbecher in den Händen halten können, wird es noch eine Weile dauern. Denn Patente müssen erst geprüft werden, denn diese Verpackungsart ist neu. Dieser Versuch dauert voraussichtlich bis Mitte 2023. Wie es danach weitergeht, ist noch offen: Wie stellen Sie sicher, dass möglichst viele Zigaretten, am besten weltweit, mit der Aschenbecherverpackung verkauft werden? Sie sind mit verschiedenen Akteuren im Gespräch. Was Sie sicher wissen: Einfach nicht rauchen würde helfen, die ganzen Zigarettenkippen schneller verschwinden zu lassen. Da das nicht so schnell geht – und kein Raucher damit gerechnet hat – hoffen sie auf die zweitbeste Lösung: ihren Aschenbecher.