© Motorsportbilder Mick Schumacher im Haas VF-22 beim Formel-1-Rennen Brasilien 2022 Zoom
Vor allem in den sozialen Medien wurde die Reifenstrategie von Haas als Grund für Schumachers Auftritt genannt. Tenor: Schumacher blieb zu lange auf der Strecke, hätte ihn früher zum Boxenstopp bringen sollen. Schumacher selbst widerspricht dem in einem Interview mit „Sky“. Der erste Stint mit Durchschnittswerten über 24 Runden war “natürlich lang”, “aber wir müssen ihn genug verlangsamen, um durch die beiden Softs zu kommen”, erklärt er. Auch andere Teams wählten eine solche Strategie: Aston Martin beispielsweise ließ Sebastian Vettel im ersten Stint noch zwei Runden fahren, sogar auf Soft – allerdings mit ähnlich schlechtem Ergebnis für den Fahrer.

Schumacher-Fazit: Haas am Sonntag weniger gut als am Freitag

Als Hauptgrund für die Rennperformance nennt Schumacher „einfach zu wenig Pace“ beim VF-22. Haas sei „natürlich nicht groß“ gewesen. Schumacher weiter: „Das müssen wir analysieren. Denn wir haben am Freitag vor allem in einer Runde und mit wenig Sprit gutes Potenzial gezeigt. Da haben wir sehr gut ausgesehen muss es herausfinden.”

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Außerdem kam wie bei Vettel das Safety Car für ihn zur falschen Zeit. Schumacher hatte gerade seine letzte Station absolviert. Und jetzt hadert er mit dem Timing der Gelbphase: „Ich denke, es ist ein bisschen wie das ganze Jahr. Am Ende passt es nicht immer so gut. Aber solche Dinge liegen nicht in unserer Hand.“

Kontakt auf der Strecke verursacht Schäden am Auto

Nachdem Schumacher von den Zwischenfällen zu Beginn des Rennens profitiert hatte und von P12 in die Top 10 aufgestiegen war, galt es, das Auto in der Schlussphase ins Ziel zu bringen. „Am Ende habe ich alles versucht, um AlphaTauri gezielt hinter uns zu halten“, sagt Schumacher. In einem Zweikampf habe er “mal wieder ein wenig Schaden in die Seite genommen”. Nachtrag: “Es hat sich ein bisschen angefühlt wie Autoscooter fahren, besonders nach der Safety-Car-Phase.” Letzteres wirkte sich jedoch nicht dramatisch auf den weiteren Spielverlauf aus. “Am Ende”, sagt Schumacher, “wären wir sowieso nicht weitergekommen.”

Zwischenfall in der Boxengasse sorgt für Irritationen

Sehr verärgert war er jedoch über eine Szene in der Boxengasse, als ein Mechaniker von Alfa Romeo beim Reifenwechsel im Weg stand. „Ich glaube, das hat nicht nur mich, sondern auch meine Jungs verärgert“, sagt Schumacher und schätzt die Situation als „nicht sehr optimal“ ein.

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Ähnlich sehen es die Sportkommissare der Formel 1: Sie verhängten ein Bußgeld von 1.000 Euro gegen Alfa Romeo. Die Erklärung lautete: „Ein an den Boxenstopps nicht beteiligtes Mitglied von Alfa Romeo betrat den Arbeitsbereich der Boxengasse und befand sich in einer unangemessen nahen Position auf dem Einfahrtsweg des Haas-Autos, das sich seinem Stopp näherte. Die Sportkommissare halten dies für unsicher.“ Schumacher hatte diese Krise bereits in seiner ersten Reaktion nach dem Rennen vorhergesagt, als er sagte: “Es wird auf jeden Fall noch einmal kontrolliert, nur um die Sicherheit aller zu gewährleisten.”

Schumacher hofft auf einen Kompromiss zum Saisonende

Er hat bereits den Großen Preis von Brasilien 2022 gewonnen und blickt nach vorne. “Hoffentlich”, sagt Schumacher, “haben wir in Abu Dhabi wieder ein gutes Auto.” Für den Deutschen könnte es der letzte Auftritt in der Formel 1 sein. Nach Informationen von ‘Motorsport-Total.com’ wird Schumacher das Haas-Cockpit zur Saison 2023 an Nico Hülkenberg verlieren.