Mehrere Bundesländer drängen auf Wiedereinführung der Maskenpflicht

Stand: 15:31 Uhr |  Lesezeit: 3 Minuten 

„Die Corona-Debatte geht an der Realität vorbei“ „Natürlich werden die Zahlen steigen“, sagt Virologie-Professor Jonas Schmidt-Chanasit. Dies ist jedoch nicht kritisch. Was uns im Herbst auf die Füße fallen könnte, ist seiner Meinung nach nicht die Maskenpflicht, sondern ein viel tiefer liegender Umstand. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Damit die eingebetteten Inhalte angezeigt werden können, ist Ihre widerrufene Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Anbieter eingebetteter Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der Vereinigten Staaten, gemäß Artikel 49 (1) (a) der DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Die unionsgeführten Länder Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und die grün-schwarze Regierung Baden-Württembergs machen Druck: Sie wollen die Maskenpflicht zurück. Von Scholz wird in der FDP ein Machtwort erwartet. Lesen Sie hier den Entwurf Wort für Wort. Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen drängen die Bundesregierung, im Herbst zügig gesetzliche Vorgaben für strengere Schutzmaßnahmen gegen die Bedrohung durch das Coronavirus zu schaffen. Die Laterne soll noch vor den Sommerferien eine Novelle des Infektionsschutzgesetzes einbringen, heißt es in einem Beschlussentwurf der vier Länder für die Gesundheitsministerkonferenz in dieser Woche. Dies ist notwendig, um auf die Zunahme der Infektionen im Herbst mit entsprechenden Gegenmaßnahmen reagieren zu können. „Dazu gehören insbesondere die Maskenpflicht in Innenräumen, 3G/2G-Zugangsregeln, Testpflichten, Personenobergrenzen und Kontaktbeschränkungen“, heißt es in dem Vorschlag der vier Länder, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Lesen Sie auch Auch die drei unionsgeführten Länder und die baden-württembergische Regierung bestehen darauf, in die Debatte um das Gesetz einbezogen zu werden. Der Bund muss zügig rechtliche, finanzielle und organisatorische Planungssicherheit schaffen. Lesen Sie hier den Entwurf Wort für Wort Baden-Württemberg drängt wegen der drohenden Coronavirus-Welle im Herbst auf schnelle Vorsorge und fordert von Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) ein Machtwort im Streit mit der FDP. „Es muss ganz klar sein, dass wir uns die FDP nicht mehr um die Nase wehen lassen“, sagte Stuttgarts Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). “Jetzt müssen wir sagen, eine föderale politische Macht.” Es kommt jetzt auf die jeweiligen Regierungsparteien in Berlin an. “Die SPD und die Grünen müssen sich an dieser Stelle einfach gegenüber der FDP durchsetzen.” Für Loutsas ist klar: „Die FDP ist nicht unser Maßstab bei der Bekämpfung der Pandemie, sondern der verantwortungsvolle Umgang mit der menschlichen Gesundheit.“ Kritik am Vorgehen der Bundesregierung bei der Überprüfung des Infektionsschutzgesetzes wies Scholz zurück. Es bestehe Einigkeit mit den Ländern, zunächst eine fachliche Einschätzung der Wirksamkeit bisheriger Maßnahmen gegen das Coronavirus abzuwarten, sagte Scholz. Der Bund wird dann einen „Nachtrag“ zur Gesetzesänderung erheben und mit den Ländern darüber beraten. Er gehe davon aus, dass die Debatte diesmal “ziemlich ruhig” verlaufen werde, sagte Solz nach einer Sitzung des Landeskabinetts Mecklenburg-Vorpommern in Berlin. Die Novellierung werde zudem „so schnell abgeschlossen sein, dass alle Gesetze bis zum 23. September verabschiedet sein werden, wenn die derzeitige Gesetzgebung ausläuft“.

Kontrolle und vierte Impfung

Auch die Gesundheitsminister der vier Länder fordern eine „angemessene“ Verlängerung des Corona-Testerlasses über Ende Juni hinaus. „Es besteht weiterhin Bedarf an kostenlosen und unbürokratischen Testmöglichkeiten, insbesondere um den Schutz von gefährdeten Personen und Gruppen in der Nähe von Einrichtungen zu gewährleisten.“ Die Länder drängen im Vorfeld der Ministerkonferenz in Magdeburg am Mittwoch auch auf eine Klärung, ob es eine generelle Empfehlung für eine vierte Impfung geben soll. Der Ständige Impfausschuss empfiehlt eine zweite Auffrischimpfung nur für Personen über 70 Jahren. Die Bundesregierung sollte auch mit den Bundesländern zusammenarbeiten, wie im Herbst und Winter geimpft werden kann. Berlin muss für eine ausreichende Versorgung mit Impfstoff sorgen. Außerdem muss der Bund den Ländern wieder helfen, staatliche Impfstrukturen wie Impfzentren zu finanzieren. Auch Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen fordern die Bundesregierung auf, die Krankenhäuser auf die nächste Welle vorzubereiten. Beispielsweise müssen finanzielle Anreize geschaffen werden, Mitarbeiter zu halten und neue einzustellen. „Die finanzielle Sicherheit der Krankenhäuser muss auch durch Rettungspakete des Bundes wieder zugesagt werden, wenn sich die Versorgungslage in den Krankenhäusern wieder verschlechtert.“ Lesen Sie auch Maskenwache seit Oktober?