“Bürgereinkommen ist sozial ungerecht und ungerecht”

Stand: 08:27 |  Lesezeit: 2 Minuten 

Nachfolger von Hartz IV – Höhere Absicherungen und weniger Strafen Das Bürgereinkommen soll zum 1. Januar der Nachfolger von Hartz IV werden. Der Bundestag hat nun lautstark für das Herzensprojekt der SPD gestimmt. Die Union kritisiert das Projekt scharf, weil es in ihren Augen die Arbeitsanreize mindert. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat das von der Regierung geplante Bürgergeld erneut kritisiert. Die Ampelkoalition muss radikal verbessert werden. Sonst droht noch eine Blockade im Bundesrat. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekräftigte vor der Sitzung des Bundesrates für Bürgereinkommen seine Kritik und forderte eine grundlegende Überarbeitung. „Das Einkommen der Bürger ist sozial ungerecht und ungerecht“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“. Die Ampel muss radikal verbessert werden: bei den Sanktionen, bei den Schutzmitteln und beim Leistungsprinzip. „Nur unter diesen Voraussetzungen kann es eine Zustimmung geben“, sagte Söder, der auch CSU-Chef ist. Der Bundestag hatte dem Bürgergeld am Donnerstag zugestimmt. Bei Ablehnung im Bundesrat muss im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat ein Kompromiss gefunden werden. Auch CDU-Generalsekretär Mario Chaya bekräftigte die Kritik am Ampelkonzept. „Das sogenannte Bürgergeld ist eigentlich eine Ausgrenzung der Bürger: Anstatt Arbeitslosen vom ersten Tag an zu helfen, Arbeit zu finden, setzt die Scholz-Regierung falsche Anreize und reduziert Anreize“, sagte er mit Blick auf die rot-grün-gelbe Koalition aus Bundeskanzler Olaf Solz (SPD). Grünen-Chef Omid Nuripour wiederum kritisierte CDU und CSU. „Die Union wird zu einer reinen Oppositionspartei. Er beeilt sich, benutzt gefälschte Zahlen und widersetzt sich einer wichtigen Reform“, sagte Nuripour der Zeitung. Der Bundestag soll am Montag über die Sozialreform abstimmen, mit der das bisherige Hartz-IV-System ab dem neuen Jahr schrittweise eingeführt werden soll. Länder, die von der Union regiert werden, könnten die zentrale Arbeit der dortigen Regierung blockieren. CDU und CSU lehnen dies entschieden ab, auch weil sie der Meinung sind, dass dadurch der Anreiz zur Aufnahme einer Arbeit sinkt. Die Ampelparteien lehnen es ab. Lesen Sie auch Die Ampelpläne sehen eine Anhebung vom derzeitigen Regeltarif von 449 Euro für Singles auf 502 Euro vor. Auch sollen Arbeitslose weniger durch drohenden Leistungsentzug (Strafen) belastet und mit Weiterbildungsmaßnahmen stärker unterstützt werden. Zudem müssen die Anforderungen an die zulässige Vermögenshöhe und die Wohnungsgröße für Leistungsempfänger gelockert werden. Der in der SPD nicht besonders beliebte Begriff Hartz IV soll mit der Einführung des Bürgergeldes Geschichte sein. Markus Söder, Vorsitzender der CSU und Ministerpräsident von Bayern, spricht auf dem CSU-Parteitag Quelle: pa/dpa/Karl-Josef Hildenbrand