Landeskongress der Frauenbeauftragten in Wien 					

Präsentiert wurden die Ergebnisse der Tiroler Studie „Sexismus im Alltag“. Erfahrungsaustausch zum Aufbrechen klassischer Frauen- und Männerrollen

Am heutigen Dienstag trafen sich die Landesfrauenbeauftragten in Wien. Das Land Tirol legte einen Bericht zum Abbau von Vorbildern vor und förderte damit den Erfahrungsaustausch zwischen den Bundesländern. Außerdem wurden die Ergebnisse der Studie „Sexismus im Alltag“ vorgestellt. „Sexismus ist ein weit verbreitetes Phänomen, das in einer Studie in Tirol vertieft untersucht wurde. Ich bin davon überzeugt, dass die Ergebnisse auch für andere Bundesländer wichtig sind und die Grundlage für weitere gemeinsame Maßnahmen bilden können. Daher haben wir die Landesfrauenkonferenz zum Anlass genommen, die Studie einem breiteren Publikum bekannt zu machen“, so die Landesfrauenberaterin Eva Pawlata. Sexismus nimmt viele Formen an, die von plakativen Darstellungen in der Werbung, Hassbotschaften in sozialen Medien und körperlicher Belästigung im öffentlichen Raum bis hin zu strukturellen Benachteiligungen in Beruf und Alltag reichen. Ihre Wurzeln liegen oft in Geschlechterstereotypen und gesellschaftlich etablierten Frauen- und Männerbildern. „Diese Muster werden normalerweise in der Kindheit erworben und leiten unser soziales Handeln. Gleichzeitig werden sie aber auch als strukturelle Nachteile institutionalisiert. Dies zeigt sich in der Wahl des Bildungsweges ebenso wie in der Arbeitswelt, im alltäglichen Sprachgebrauch oder in den Medien. Daher ist es wichtig, diese Denkmuster zu erkennen und auszubrechen. Nur dann ist echte Chancengleichheit für alle Menschen möglich“, sagte die Frauenlandesrätin. In der Online-Umfrage des Landes Tirol gaben drei Viertel der mehr als 1.000 Teilnehmer an, schon einmal Sexismus erlebt zu haben. Die Studie wurde von L&R‘ Social Research im Auftrag der Abteilung Gesellschaft und Arbeit des Landes Tirol in Zusammenarbeit mit dem Center for Social and Health Innovation (CSHI) des MCI | durchgeführt Die School of Entrepreneurship, die auch qualitative Forschung in Form von Fokusgruppen durchführte. Der Abbau von Stereotypen ist ein wesentlicher Bestandteil des „Gleichstellungspakets 2020-2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“. Mit einem Gesamtbudget von 200.000 Euro werden Projekte finanziert, die traditionelle Normen neutralisieren oder den aktiven Kampf gegen Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität fördern. Eine weitere Initiative ist der alljährliche Girl’s Day mit einem ganzjährigen Rahmenprogramm, das Mädchen und jungen Frauen Berufsperspektiven über den Tellerrand hinaus aufzeigt.