Laut Abschlussbericht der Feuerwehr hatte die Straßensperrung Auswirkungen auf den Rettungseinsatz

Stand: 15:55 Uhr|  Lesezeit: 2 Minuten 

Klimaaktivisten besetzen das Brandenburger Tor Klimaaktivisten protestierten am Brandenburger Tor. Die Protestgruppe „Letzte Generation“ sagte, sie rufe am Tag des Mauerfalls zur Solidarität auf. Die Gruppe wurde zuletzt unter anderem wegen Sperrung von Straßen kritisiert. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Die Anzeige eingebetteter Inhalte erfordert Ihre widerrufliche Zustimmung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten, da Drittanbieter der eingebetteten Inhalte eine solche Zustimmung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Welche Rolle spielte eine Blockade der „neuesten Generation“ beim tödlichen Unfall eines Radfahrers in Berlin? Zunächst hieß es: wohl keine. Der Bericht des Feuerwehrmannes stellt dies in Frage. Er sagt: Eine „patientenfreundliche“ Rettung wäre möglich. Der Abschlussbericht der Berliner Feuerwehr liefert neue Erkenntnisse zur Rolle von Straßenblockaden der Klimagruppe „Last Generation“ beim tödlichen Unfall eines Radfahrers in Berlin vergangene Woche. Laut dem Dokument, dessen Inhalt der WELT bekannt ist, hatte die Blockade entgegen jüngster Annahmen erhebliche Auswirkungen auf die Rettungsaktion. Am vergangenen Montag stürzte auf der Bundesallee in Berlin ein Betonmischer auf den 44-jährigen Radfahrer. Der Radfahrer starb später im Krankenhaus. Ein Rettungsfahrzeug der Feuerwehr, das den Betonmischer vom Verunfallten heben musste, blieb auf der A100 im Stau stecken. Klimaaktivisten hatten dort eine Straßensperre errichtet. Der oberste Notarzt entschied schließlich, nicht auf das Rettungsfahrzeug zu warten. Der Betonmischer musste deshalb „durch den Patienten geschlossen werden“, wie es im Abschlussbericht heißt. Zuerst hatte die „BZ“ darüber berichtet.

Der Ärztliche Direktor hatte einen anderen Eindruck vermittelt

Nach Einschätzung der Feuerwehr wäre das Rettungsfahrzeug fast zeitgleich, genau eine Minute später als das Einsatzfahrzeug, am Unfallort eingetroffen, wäre da nicht die Verzögerung durch die Blockade gewesen. Der Stau kostete den Fahrer acht Minuten. Bei früherem Eintreffen, so das Fazit der Feuerwehr, wäre eine „patientenfreundliche“ Bergung möglich gewesen. Das Abstellen des Betonmischers durch die verletzte Person sei “grundsätzlich keine empfehlenswerte Rettungstaktik”. Allerdings sei dies „als Methode nach Abstimmung im Team, nach taktischen und medizinischen Gesichtspunkten und mangels zum Zeitpunkt der Entscheidung vorhandener Alternativen gewählt worden“. Eine interne Aussage des ärztlichen Leiters des Rettungsdienstes, über die zuvor in mehreren Medien berichtet wurde, erweckte den Eindruck, dass selbst bei rechtzeitigem Eintreffen des Rettungsfahrzeugs keine besseren Rettungschancen bestanden hätten. „Auch wenn es mit einem Rüstfahrzeug oder einem Kran andere technische Möglichkeiten gegeben hätte“, wäre der Aufzug vermieden worden, sagte er. Selbst wenn das Spezialfahrzeug nicht im Stau gestanden hätte, hätte das Anheben des Betonmischers länger gedauert. Diese Darstellung wurde nun mit dem Abschlussbericht korrigiert. Trotz vieler Debatten und heftiger Kritik blockierten Klimaprotestierende weiterhin Straßen in Berlin. Polizei und Staatsanwaltschaft untersuchen den Unfall und die Schuldfrage sowie den Ablauf der Rettungsmaßnahmen weiter. Dies ist auch ein möglicher Invaliditätsanspruch von Personen, die Hilfe leisten. Lesen Sie auch