Zuvor waren Tore von Michael Gregoritsch, Junior Adamu und Florian Kainz gefallen, die aber nicht darüber hinwegtäuschen konnten, dass die Österreicher vier Tage vor dem Testspiel gegen Italien eine riesen Enttäuschung hingelegt hatten. Teamchef Ralf Rangnick setzte auf ein 3-4-2-1-System mit Gregoric im Angriff, David Alaba und Arnautovic vorerst auf der Bank. Alexander Prass feierte sein Debüt und auch Florian Kainz, Phillipp Mwene, Florian Grillitsch und Alexander Schlager absolvierten unter Rangnick ihre ersten internationalen Auftritte. Vor rund 150 Zuschauern kämpfte die ÖFB-Elf von Beginn an gegen einen extrem defensiv und defensiv ambitionierten Gegner.
Es fehlte an Geschwindigkeit und Kreativität
Tempo und Kreativität fehlten, Chancen waren rar. Gefährlicher wurde es vor der Pause in der 22. Minute, als Gregorics Kopfball nach Flanke von Marcel Sabitzer nur den Pfosten traf. Sechs Minuten zuvor hatte Gregoric nach einem Kieng-Muster direkt ins untere Eck geköpft. In der 25. Minute tauchte Mwene allein vor Andorras Keeper Iker Alvarez, aber es kam nicht zum Abschluss, sondern spielte auf Grillitsch zurück, dessen harmloser Schuss von Joel Guillen pariert wurde. Zur Pause nahm Rangnik fünf Wechsel vor, brachte Arnautovic, Christoph Baumgartner, Andreas Weimann, Adamou und mit Rapid-Torhüter Nicklas Hedl einen weiteren Debütanten. Mit den Wechseln wurde Österreichs Offensivspiel vorerst präziser, doch die Rot-Weiß-Roten ließen einige aussichtsreiche Chancen liegen. Adamou traf nach Vorhandarbeit von Arnautovic nur den Pfosten (48.), Arnautovic köpfte aus dem kurzen Eck vorbei (50.) und verfehlte aus guter Position Alvarez (61.). Danach traten die Österreicher genauso einfallslos auf wie vor der Pause, daran änderte auch Alabas Einwechslung in der 67. Minute nichts. Die ÖFB-Auswahl zeigte jene Schwächen, die schon unter Rangniks Vorgänger Franco Fonda zu erkennen waren – sie haben große Probleme, gegen eine schwache Mannschaft zu spielen. Im Ziel wurde das Brecheisen geöffnet, zunächst vergeblich. Mehr als ein Foul an der Latte von Cainz (82.) ließ nicht nach, ehe Arnautovic die ÖFB-Soldaten erlöste. Der Bologna-Stürmer traf nach Sabitzer-Flanke volley und egalisierte in seinem 105. ÖFB-Einsatz das 34. Tor von Hans Krankl, Platz zwei der ewigen Torschützenliste hinter Toni Polster (44). Damit ging Österreich nach den letzten fünf erfolglosen Versuchen als Sieger vom Feld. Das letzte Länderspiel des Jahres findet am kommenden Sonntag (20.45 Uhr/live ORF 1) im Happelstadion in Wien gegen Europameister Italien statt. (ap)