Ein Turner balanciert auf einer kürzlich bombardierten Fassade in der Nähe von Kiew. Das ist Banksys neuestes Graffiti. Mit neuen Arbeiten in der Ukraine steht der bekannte, aber anonyme Streetart-Künstler für Widerstand und Krieg. Welche Graffiti-Muster sind zu sehen? Mehrere Graffiti im Banksy-Stil gaben viel Gesprächsstoff. Das prominenteste davon zeigt eine Sportlerin, die einen Handstand macht. Es sieht so aus, als würde sie ihre Hände auf die Ruinen legen. Auch weitere Fotos sind aufgetaucht. Ein kleiner Junge wirft einen Mann mit einem Judo-Manöver zu Boden. Die David-gegen-Goliath-Szene scheint nicht zufällig gewählt worden zu sein: Putin praktiziert bekanntlich die Kampfkunst Judo. 1/3 Legende: In der Nähe von Kiew zwingt ein Junge einen Mann zu Boden. Putin-Referenz? Imago/Kyodo-Nachrichten 2/3 Legende: An der Fassade eines zerstörten Wohnhauses streckt sich eine Sportlerin über ein Einschussloch. Imago/OnlyPhoto 3/3 Legende: Inmitten eines zerstörten, ausgebrannten Wohnhauses trainiert Banksys Turnerin auf einer Tribüne. Imago/OnlyPhoto An anderer Stelle dreht ein Akrobat mit einem Band Pirouetten über ein offenes Loch in der Wand. In der Ukraine können Sie auch andere Werke im Banksy-Stil sehen. Wo ist das Kunstwerk erschienen? Der Armwrestler thront in einer Ruine in Borodjanka, nordwestlich von Kiew, ebenso wie der Judojunge. Andere Projekte sind zum Beispiel in der Stadt Irpin entstanden. Sind das wirklich Banksys Werke? Ein Foto des Athleten in der Hand wurde auf dem Instagram-Kanal des anonymen Künstlers sowie auf seiner Website veröffentlicht. Die Veröffentlichung gilt als Zeichen dafür, dass Banksy ein Werk als sein eigenes bestätigt. Bisher gab es keine Beiträge zu den anderen Graffiti im Banksy-Stil. Die britische Nachrichtenagentur PA schrieb jedoch, Banksys PR-Agentur habe bestätigt, dass der Künstler mit der Arbeit an Borodyanka und Irpin begonnen habe. Warum Graffiti in Kriegsgebieten? Banksy ist bekannt für seine gesellschaftskritischen Arbeiten. Sie hat bereits in anderen Krisengebieten ihre Spuren hinterlassen, etwa an der Mauer zwischen Israel und Palästina. Bildunterschrift: Military Review: Ein Graffiti von Banksy an der Jerusalemer Trennmauer. IMAGO / Imagebroker Dort zieren seit den 2000er Jahren Arbeiten von Banksy die Wand, die unter anderem militärische Unterdrückung kritisieren. Banksy bringt seine Botschaften vor Ort an die Wand. Da die Künstlerin mittlerweile weltberühmt ist, touren sie auch um die Welt. Welche Reaktionen hat die Street Art ausgelöst? Das ukrainische Verteidigungsministerium kommentierte das Foto des Judo-Siegers auf Twitter: „Wir sind stärker als David. Du bist schwächer als Goliath.” Viele Ukrainer bedankten sich bei Banksy. Es erinnert die Welt daran, dass der Krieg noch nicht vorbei ist. Auch aus dem Iran waren Stimmen zu hören. Die Iraner forderten Banksy auf, die Proteste mit seiner Kunst zu unterstützen. Einer kommentierte Banksys Instagram-Post: „Iranische Frauen brauchen die Hilfe von Künstlern auf der ganzen Welt – um sich Gehör zu verschaffen.“ SRF 1, Tagesschau, 12. November 2022, 13:00 Uhr ; schle/ap/sda