Für die Studie untersuchten sie Patienten ab 18 Jahren, die eine leichte, moderate oder schwere Kopfverletzung erlitten hatten und beobachten sie über zehn Jahre. Als Vergleich wurden Personen herangezogen, die kein Schädel-Hirn-Trauma hatten und hinsichtlich Alter, Geschlecht und anderen gesundheitlichen Merkmalen zu den Patienten passten. Insgesamt nahmen 4351 Personen an der Studie teil. Den Wissenschaftlern zufolge sind die Ursachen für die beobachteten Zusammenhänge sehr komplex: So könnten veränderte Verhaltensgewohnheiten eine Rolle spielen, wie zum Beispiel weniger Bewegung, eine ungesunde Ernährung, Schlafstörungen, die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln oder ein erhöhter Alkoholkonsum. Denkbar seien auch Einflüsse entzündlicher und immunologischer Prozesse bis hin zu einer veränderten Darmflora, beispielsweise nach Klinikaufenthalt oder durch Medikamente. Die Studie liefere Signale, die ernst genommen werden sollten, so Prof. Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. „ Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma sollten um diese Risiken wissen und konsequent auf eine gesunde Lebensweise achten, um das persönliche Diabetes-, Bluthochdruck- und Schlaganfallrisiko zu senken. Auch sollten sie sich alle zwei Jahre hausärztlich untersuchen lassen, um zunächst symptomlose Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes frühzeitig zu erkennen und zu behandeln“, so Berlit.