Mertz kritisiert Lauterbachs “sirenenartigen Alarm”.
Stand: 15:05 Uhr| Lesezeit: 3 Minuten
Nun wird auch an der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen gerüttelt
Abschaffung der Maskenpflicht – ja oder nein? Für Gesundheitsminister Lauterbach ist die Antwort klar, doch der politische Widerstand wächst. Auch Virologe Stöhr plädiert für Lockerungen und begründet sie damit, dass die Krankheitslast des Coronavirus inzwischen etwa gleich hoch sei wie die der anderen 200 Erreger.
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Der CDU-Vorsitzende drängt auf eine schnellstmögliche Rückkehr zu einem weitgehend normalen Leben. Corona-Regeln seien nur “sehr eingeschränkt” erforderlich. Mertz kritisierte den Bundesgesundheitsminister scharf.
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hält die Entscheidung mehrerer Bundesländer zur Aufhebung der Verpflichtung zur Isolierung von Corona-Infizierten für gerechtfertigt. „Als ich die Nachricht zum ersten Mal gelesen habe, war ich etwas besorgt“, sagte Mertz den Zeitungen der Mediengruppe Funke (Donnerstag). „Nach langem Nachdenken sehe ich mich aber in der Verantwortung, so vorzugehen, wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein es jetzt tun.“ Die Corona-Regeln seien nur “sehr eingeschränkt” notwendig, sagte Mertz.
Wer mit dem Coronavirus infiziert ist, muss nicht mehr überall in Deutschland isoliert werden: Bayern und Baden-Württemberg hoben am Mittwoch die entsprechende Regelung auf, Schleswig-Holstein folgt am Donnerstag. Auch Hessen hatte es angekündigt, der Zeitpunkt dafür ist aber noch offen.
Das Vorgehen der Länder wurde unter anderem von Patientenschützern und Gewerkschaftern kritisiert. Vor allem aus den Bundesländern wurde ein gemeinsames Vorgehen gefordert.
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„Die Zeit, in der bei schwerem Krankheitsverlauf ein hohes Ansteckungsrisiko bestand, ist vorbei“, sagte Merz den Funke-Blättern. „Außerdem sollten wir versuchen, so schnell wie möglich wieder zu einem weitgehend normalen Leben zurückzukehren – auch mit dem Coronavirus.“ Mertz sagte, er teile den „fast sirenenhaften Alarm“ von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nicht. „Spätestens im Frühjahr nächsten Jahres sollten wir wieder zur Normalität zurückkehren und offiziell das Ende des Coronavirus erklären.“
DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sagte den Funke-Papieren, sie sei „schockiert, dass die vier Bundesländer den Alleingang bei der Isolationspflicht wagen“. Es empfahl Arbeitnehmern, “Arbeitsunfähigkeit mit Infektionskrankheiten nach den geltenden Regeln zu melden und Kontakte im Privatleben freiwillig drastisch zu reduzieren”.
Ärzte befürchten einen Flickenteppich
Kassenärzte-Chef Andreas Gassen kritisierte im Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag) einen sich abzeichnenden Flickenteppich von Schutzregeln. „All dies legt nahe, dass die politischen Entscheidungsträger jetzt einen reibungslosen und gleichmäßigen Übergang zur Behandlung des Coronavirus wie andere endemische Krankheiten in Betracht ziehen sollten, auch wenn die WHO die Pandemie noch nicht weltweit für beendet erklärt hat“, sagte er. Der gesundheitspolitische Beauftragte der FDP-Fraktion, Andreas Ullmann, hält staatliche Maßnahmen für notwendig. „Wir befinden uns in der Endphase der Pandemie und haben wirksame Impfstoffe, antivirale Medikamente und eine Grundimmunisierungsrate von mehr als 95 Prozent“, sagte Ullmann dem RND. „Die Krankheitslast für die Bevölkerung ist nicht so hoch, wie wir befürchten. Die logische Konsequenz ist, dass wir keine zwingenden staatlichen Maßnahmen mehr brauchen.“ Je nach Verordnung könnten diese aufgehoben werden oder einfach auslaufen. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Die Anzeige eingebetteter Inhalte erfordert Ihre widerrufliche Zustimmung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten, da Drittanbieter der eingebetteten Inhalte eine solche Zustimmung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.