Unsichtbarer Stern dominiert das Bild
Bereiche, die im Infrarotbild am auffälligsten sind, werden in Falschfarben von Blau und Orange dargestellt. Sie beschreiben die Hohlräume, die entstehen, wenn der entstehende Stern Material in den Weltraum ausstößt, erklären die Forscher. In den blauen Bereichen ist dieses Material besonders dünn, je oranger die Farbe, desto dichter die Materie. Sie können hier auch molekularen Wasserstoff sehen. In der Zwischenzeit verhindern die vom Protostern verursachten Turbulenzen, dass sich irgendwo im Staub weitere Sterne bilden, erklärt das Forschungsteam. Der Protostar der Kategorie 0 dominiert daher das Geschehen. Bis aus L1527 ein richtiger Stern wird, wird es aber noch einige Zeit dauern, bisher hat er noch keine Fusionsenergie erzeugt. Seine Form ist derzeit weitgehend kugelförmig, aber noch instabil. Es ist eine “kleine, heiße und geschwollene Gasmasse” mit etwa 20 bis 40 % der Sonnenmasse. In Zukunft wird es weiter Material anziehen und an Masse zunehmen, bis die Fusion zündet. Das herabfallende Material würde in eine kreisförmige Umlaufbahn gezwungen und könnte zu einer protoplanetaren Scheibe werden, in der sich schließlich Exoplaneten bilden könnten. Insgesamt zeigt das Bild ein Sternensystem, das so aussieht wie einst das Sonnensystem.
Übertroffene Erwartungen
Das James-Webb-Weltraumteleskop wird von NASA, ESA und CSA betrieben und wurde am 25. Dezember 2021 gestartet. Nach einem komplexen Selbstausbringungsprozess erreichte es einen Monat später den L2-Lagrange-Punkt. Dabei blickt es von Sonne, Erde und Mond ins All, damit deren Wärmestrahlung das Infrarot-Teleskop nicht stört. Ein riesiger Schutzschirm blockiert sie.
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Mehr anzeigen Weniger anzeigen Seit Beginn der wissenschaftlichen Arbeiten Anfang Juli fasziniert die Qualität der Daten nicht nur die Forschungsgemeinschaft. Die ersten Aufnahmen werden sofort veröffentlicht. Ziel ist es, dass die Wissenschaftsgemeinschaft lernt, das neue Observatorium und seine Instrumente bestmöglich zu nutzen. (mein) Auf der Homepage