Aus einer illegalen Privathaltung in der Region Baden wurde ein Polarfuchs gerettet.  Nach Angaben der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ wurde das Tier gepflegt und auf eine Wildtierstation in Deutschland gebracht.          
     16.11.2022 11.19       
     Online ab heute, 11.19 Uhr

Laut der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ wurde der kleine Fuchs völlig unzureichend gehalten und schließlich von den Behörden ins Tierheim nach Vösendorf (Kreis Mödling) gebracht. Nach der Versorgung reiste “Wukk” nach Deutschland. Da es privat gehalten wurde, konnte es nicht wieder in die Wildnis entlassen werden. „Wir freuen uns sehr für den kleinen ‚Wukk‘. Nachdem er in Vösendorf alle notwendigen Impfungen erhalten hat, steht seinem Start in ein besseres Leben nichts mehr im Wege“, so die Leiterin der „Vier Pfoten“-Aktion Veronika Weissenböck. Am 27. Juli wurde „Wukk“ auf einem Privatgrundstück in der Region Baden entdeckt und von den Behörden dem Eigentümer abgenommen. Im Wildpark „Tierart“ in Rheinland-Pfalz wird der Polarfuchs „den nötigen Raum haben, um seine Bedürfnisse als Wildtier erfüllen zu können“. Es gibt auch andere Füchse auf dem Gelände. „Deshalb hoffen wir, dass ‚Wukk‘ mit Gleichaltrigen Kontakte knüpfen kann“, hoffte Weissenböck.

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Handel mit Wildtieren: Forderung nach strengeren Gesetzen

Die private Haltung von Wildtieren wie dem „Wukk“ ist eines von zahlreichen Beispielen für den illegalen Wildtierhandel, der ohnehin weltweit ein florierendes Milliardengeschäft ist. „Nicht nur die Tiere leiden. Das Risiko sogenannter Zoonosen, also Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden, steigt durch den illegalen Wildtierhandel massiv“, so Weissenböck. „Wir brauchen europaweit viel strengere Gesetze und vor allem eine Positivliste, die genau festlegt, welche Tierarten auch privat gehalten werden dürfen. Für alle Tierarten, die nicht auf dieser Liste stehen, gilt dann automatisch ein Verbot. Das wäre ein wichtiger Schritt, um diese unsägliche Arbeit auf dem Rücken von Tieren und Menschen zu stoppen“, sagt der Leiter der Aktion „Vier Pfoten“. Polarfüchse werden in Europa jedes Jahr zu Hunderttausenden wegen ihres Fells gezüchtet. Deshalb hat im Mai eine Koalition von Tierschutz-NGOs die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Fur Free Europe“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative, an der sich auch „Vier Pfoten“ beteiligt, ist ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Pelztieren zum Zwecke der Pelzproduktion. Auch Pelze und Pelzprodukte aus der Pelztierhaltung werden vom europäischen Markt verbannt.