Wer ein Haus im Wert von einer Million Franken kaufen will, braucht ein jährliches Bruttoeinkommen von 180’000 Franken. Jede Sekunde findet ihn ein Schweizer sehr hoch.

1/9 Etwa die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer träumt von einem eigenen Zuhause. Das zeigt eine Studie von Moneypark, Alacasa und Helvetia. 20min / Matthias Spicher Doch Land ist knapp, die Bevölkerung wächst und die Nachfrage nach Wohnraum ist größer denn je. 20 Minuten / Marco Zanger Landbewohner sind mit ihrem Wohnumfeld zufriedener als Menschen, die in der Stadt leben. 20 Minuten / Marco Zanger Die Schweizer Bevölkerung lebt bevorzugt auf dem Land: Neun von zehn Landbewohnern wollen dort bleiben. Der Traum vom Haus im Grünen wird immer öfter zum Traum. Das ist die Kernaussage der Dream Home-Studie 2022 von Moneypark, Alacasa und Helvetia.

Viele würden gerne aufs Land gehen, aber…

Etwa die Hälfte der Bevölkerung wünscht sich ein Eigenheim. Unter den jüngsten Befragten (25 bis 30 Jahre) sind es 64 Prozent. Ländliche Gebiete sind mit 48 Prozent Zustimmung der bevorzugte Lebensraum. Nur für 65 Prozent der in einer Stadt lebenden Befragten ist ihr Wohnumfeld der bevorzugte Wohnort. Warum also ziehen Menschen, die in einer Stadt unzufrieden sind, nicht einfach aufs Land? “Wirtschaftliche Gründe sind die am häufigsten genannten Hindernisse”, heißt es in der Studie. 40 Prozent der Befragten sagten, die Finanzen sprächen gegen einen Umzug. Das zweite große Hindernis ist der Weg zur Arbeit.

… scheitert an den Finanzen

Der Traum vom Eigenheim scheitert meist an Angebot und Finanzierung. 46 Prozent der Befragten träumen von einer eigenen Wohnimmobilie. Bei Menschen, die derzeit eine Wohnung mieten, sind es 62 Prozent. 58 % der Befragten stört das seltene Angebot, 49 % die hohen Preise. Die Förderkriterien, die eine Überhitzung des Marktes verhindern sollen, stehen zunehmend in der Kritik. 50 Prozent der Befragten geben an, dass die Kriterien nicht mehr der heutigen Realität entsprechen. Sie fordern, dass der Kauf eines Eigenheims auch mit weniger Einkommen möglich sein soll. „Die Immobilienpreise sind im Vergleich zu den Löhnen überdurchschnittlich gestiegen“, sagte Martin Tschopp, CEO von Moneypark. Dies und die Förderung führten dazu, dass man sich die erste eigene Immobilie erst mit 44 Jahren leisten konnte. Das System verwehre jüngeren Familien und Paaren Wohneigentum, sagt Tschopp.

Jeder Zweite interessiert sich nicht für Ökologie

Das wichtigste Kriterium für ein Haus sind die Kosten, gefolgt von der Außenfläche. Die getrennten Räume für das Home Office und die ökologischen Faktoren sind dagegen nur für etwa die Hälfte der Befragten ausschlaggebend. Lademöglichkeiten für Elektroautos, Luxusausstattung und Dienstleistungen spielen fast keine Rolle. Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass der Standort ruhig und naturnah sein sollte. Auch eine gute ÖPNV-Anbindung (51 Prozent) und eine schöne Nachbarschaft (41 Prozent) sind gefragt. Weitere Kriterien sind die Nähe zu medizinischer Versorgung, Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen.

Wohneigentum macht glücklich

Glücklich sind die Menschen, die bereits ein eigenes Zuhause haben. Zwei Drittel von ihnen geben an, sehr zufrieden zu sein, während es bei den Mietern nur ein Drittel sind. Zwei Drittel der Hausbesitzer geben weniger als 20 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen aus, verglichen mit nur einem Drittel der Mieter. 58 Prozent der im ländlichen Raum lebenden Befragten sind mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden. Bei Menschen, die in der Stadt oder in einer Siedlung leben, sind es nur 45 Prozent. In der Deutschschweiz ist die Zufriedenheit höher (53 Prozent) als in der Westschweiz (40 Prozent) – mit den höchsten Preisen in der Ostschweiz (61 Prozent) und den niedrigsten am Genfersee (39 Prozent).