Wien (PK) – Der Bereich Klima, Umwelt und Energie stand heute bei den Beratungen zum Haushaltsvorschlag 2023 im Haushaltsausschuss auf der Tagesordnung. Das Bundesfinanzgesetz 2023 (1669 dB) sieht teilweise kräftige Mittelerhöhungen vor, unter anderem für die Strompreiskompensation und die grüne Transformation. Für diesen Haushaltsbereich sind im Jahr 2023 insgesamt 3,66 Milliarden Euro veranschlagt. Das bedeutet eine deutliche Mittelkürzung um 46,5 % gegenüber 2022. Die Kürzung ist auf den Wegfall der außerordentlichen Maßnahmen des erhöhten Klima- und Antiinflationsbonus zurückzuführen und strategische Gasreserve, erläutert das Haushaltsbüro des Parlaments in seiner Haushaltsanalyse. . Deshalb sei der direkte Vergleich mit dem Bundeshaushalt 2022 „lahm“, argumentiert der Strategiebericht zum Bundesgesetz über den Finanzrahmen 2023 bis 2026. Nach dem Rekordhaushalt für 2022 begrüßte Umweltministerin Leonore Gewessler die erneute Aufstockung der Mittel dieser Bereich des Budgets. Zusätzliche Mittel zur Strompreisabsicherung und Erdgasdiversifikation Nach 6,84 Milliarden Euro im Jahr 2022 stehen 2023 3,66 Milliarden Euro für Klima-, Umwelt- und Energiemaßnahmen zur Verfügung. Die Kürzung der Zahlungen in Höhe von 3,18 Milliarden Euro betrifft insbesondere die zweckgebundenen Mittel für den Klimabonus. Die für 2022 vorgesehenen 2,75 Milliarden Euro Zahlungen für den erhöhten Klima- und Inflationsbonus sowie die 1,5 Milliarden Euro für die strategische Gasreserve entfallen 2023. Im nächsten Jahr werden nur noch die Gasspeicherkosten veranlagt. Für 2023 sind weitere Mittel für die Erdgasdiversifizierung (+100 Mio. €) und die Strompreiskompensation (+233 Mio. €) geplant. Das Bundesfinanzgesetz sieht die Genehmigung von Zuzahlungen im Bereich der Energieversorgungssicherheit von bis zu 2,5 Milliarden Euro vor. Eine ähnliche Ermächtigung war bereits für 2022 geplant, die zusätzliche Mittel zum Ankauf der strategischen Erdgasreserve ermöglichen würde. 61,9 % mehr Budget für grüne Transformation Während das Gesamtbudget dieser Unterabteilung um 46,6 Prozent gekürzt wird, schießen seine Mittel, abgesehen von Klimabonus und Energieversorgung, um plus 61,9 Prozent auf 739,6 Millionen Euro in die Höhe, so der Haushaltsdienst in Analyse. Das betrifft Mittel für die Grüne Transformation, wie Investitionszuschüsse zur Umweltförderung in Deutschland, Sanierungsanschlag, Industrielle Transformation, Klima- und Energiefonds und Internationale Klimafinanzierung. Die budgetierten Zahlungen, die fast ausschließlich aus dem EU-Emissionshandel stammen, werden im Jahr 2023 um 174,7 Millionen Euro auf 495 Millionen Euro steigen. In den Informationen zur Wirkungsorientierung sind insgesamt fünf Wirkungsziele festgelegt. Im Vergleich zum Bundeshaushalt 2022 wurden drei Indikatoren durch neue Indikatoren zur Anzahl jährlich ersetzter fossiler Heizungsanlagen, zur Anzahl der durch den Biodiversitätsfonds geförderten Projekte und zur Anzahl der erreichten Frauen durch Projekte zur Stärkung der Rolle der Frau ersetzt im Umwelt- und Klimaschutz sowie im Energiesektor. Die Erreichung der EU-Klimaziele wird anhand der Schlüsselelemente Reduktion von Treibhausgasen, Anteil erneuerbarer Energieträger am Bruttoendenergieverbrauch und Steigerung der Energieeffizienz gemessen. Transformation der Branche Die energieintensive Industrie sei ein wichtiger Arbeitgeber in Österreich, verursache aber auch viele CO2-Emissionen, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler gegenüber Johannes Schmuckenschlager (ÖVP). Daher ist es wichtig, Investitionen in Richtung Klimaneutralität zu unterstützen. In den kommenden Jahren fließen 2,9 Milliarden Euro in die Transformation der Branche. Klimaziele und klimaschädliche Subventionen Werden die Klimaziele nicht erreicht, entstehe ein finanzielles Risiko wegen der daraus resultierenden Bußgelder, sagte Umweltministerin Gewessler auf Nachfrage von Julia Herr (SPÖ). Die Bundesregierung unternehme verschiedene Schritte, um dem entgegenzuwirken, sagte Gewessler gegenüber Michael Bernhard (NEOS) auch über die massive Budgeterhöhung seit ihrem Amtsantritt. Bezüglich klimaschädlicher Subventionen gebe es in der Bundesregierung einen laufenden Arbeitsprozess, sagte der Minister gegenüber Yannick Shetty (NEOS). Zu Klimaschutzmaßnahmen in den Beteiligungsgesellschaften des Bundes berichtete Gewessler Melanie Erasim (SPÖ) über Maßnahmen für erneuerbare Energien und dort durchgeführte Dienstwagen. Energiekosten und Förderung erneuerbarer Energiequellen Der Spartenhaushalt sei ein Haushalt zur Senkung der Energiekosten, da die Umstellung auf erneuerbare Energien und Energieeffizienzmaßnahmen zur Kostensenkung beitragen würden, erklärte Umweltminister Alois Schroll (SPÖ) und verwies auf die Maßnahmen der Bundesregierung in diesem Bereich. Die Lehre aus der aktuellen Krise müsse sein, dass man aus der Abhängigkeit von fossilen Energien und von erneuerbaren Energieträgern herauskommen müsse, beantwortete Gewessler Fragen von Gerhard Deimek (FPÖ). Mit zusätzlichen Mitteln soll die über den Erwartungen liegende „Rekordnachfrage“ nach Solaranlagen und Förderungen gedeckt werden. Gewessler sagte, die Bundesregierung arbeite mit Hochdruck an der Umsetzung eines Energieeffizienzgesetzes. Die Abschaffung des Leistungsprinzips bei der Strompreisgestaltung werde das Grundproblem der Energiekosten nicht lösen, argumentierte der Minister gegenüber Axel Kassegger (FPÖ) und plädierte für eine Lösung auf europäischer Ebene. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und mehr Menschen in Jobs zu finden, die sich mit der Energiewende auseinandersetzen, sei mit der Umweltstiftung eine wichtige Maßnahme getroffen worden, antwortete Gewessler Yannick Shetty (NEOS). Erneuerbare-Wärme-Gesetz und Sanierungsangriff Gewessler sagte gegenüber Carina Reiter (ÖVP), dass es im Bausektor große Herausforderungen gebe, denen man sich unter anderem mit dem neuen Erneuerbare-Wärme-Gesetz aber auch mit dem Sanierungsangriff stellen wolle. Umweltminister Lucas Hamer (Grüne) sagte, die Zuschüsse für den Sanierungsangriff seien gut angekommen und daher „breit gestreut“, und betonte ihre Bedeutung für die Wirtschaft. In Sachen Öffentlichkeitsarbeit berichtete Gewessler Andreas Kollross (SPÖ) von drei Aktionen zur Aufklärung der Bevölkerung über Kesseltausch, Energiesparen und Reparaturprämie. Aufgrund der geringen Sanierungsrate seien Informationen sehr wichtig, verwies die Ministerin auf einen geplanten Kommunikationsschwerpunkt zum Thema thermische Sanierung. Wetterbonus und Reparaturbonus Grundsätzlich sei jeder Fehler peinlich, aber insgesamt gebe es beim Klimabonus eine geringe Fehlerquote, sagte Gewessler gegenüber Gerhard Deimek (FPÖ) und Karin Doppelbauer (NEOS). Aus Sicherheitsgründen wurde der Konditionsbonus in vielen Fällen nicht überwiesen, sondern per Post zugestellt. Im nächsten Jahr wolle man mehr über die Bedeutung einer Girokontonummer für die Überweisung des Klimabonus informieren, räumte er ein. Zur Reparaturprämie berichtet Gewesslerin Astrid Rössler (Grüne), dass bis Anfang Oktober 220.000 Gutscheine eingelöst wurden. Auch der Bundeshaushaltsrahmen 2023 bis 2026 (1670 dB) wurde verhandelt. (Kontinuitätshaushaltsausschuss) p HINWEIS: Der Haushaltsservice des Parlaments bietet volkswirtschaftliche Analysen zur Finanzpolitik und Vorschläge des Bundesministeriums der Finanzen. Das interaktive Visualisierungstool des Budget Service bietet Details zum Haushalt 2023, zu Änderungen im Vergleich zu den Vorjahren und zur Entwicklung der aktuellen Haushaltsausführung. Dort erhalten Sie einen schnellen und transparenten Überblick über die relevanten Budgetdaten. Alle aktuellen Daten zum Haushaltsvollzug (Monatsbericht) finden Sie auf der Website des Finanzministeriums.