Optimismus im Theater der Josefstadt

Auch das Theater in der Josefstadt ist optimistisch: Der September war zwar schwach, der Oktober aber sehr gut und der November gab Anlass zum Feiern. Die Gesamtauslastung seit Saisonbeginn lag bei 73,04 Prozent, bei den Josefstadt Indoor Games bei 77,01 Prozent. Zwei Jahre Pandemie hätten ihre Spuren hinterlassen. „Alle Kulturveranstalter werden einige Zeit brauchen, um wieder Rekordergebnisse zu erzielen, aber ich bin mir sicher, dass wir das in Wien schaffen“, erklärt Christiane Huemer-Strobele, Marketingleiterin des Theaters in der Josefstadt. Die Wiener Staatsoper bewertet die Situation positiv, was vor allem auf den Tourismus zurückzuführen ist. 40 Prozent der im September verkauften Tickets gingen an Touristen. Im Oktober war das große Haus zu etwa 95 Prozent belegt, im November liegt die Zahl bisher bei etwa 97 Prozent.

Schwierige Zeiten für das Leben

Aufgrund der Pandemie entscheiden sich Menschen spontan, ob sie zu einer Veranstaltung gehen. An der Abendkasse würden vermehrt Tickets gekauft, sagt Christoph Klinger, Geschäftsführer der CTS Eventim Austria GmbH, zu der auch Oeticket gehört. „Die Leute denken, die Band kommt nicht oder die Tour wird abgesagt. Man wartet bis zum Schluss“, sagt Klinger. Aufgrund des schwachen Vorverkaufs häufen sich die Stornierungen. Die deutsche Band Tocotronic hat ihre Tour verschoben und Mavi Phoenix musste ganz absagen. Derzeit sind die Theater eher mit großen Namen gefüllt. „Die Mitte rutscht sozusagen weg“, sagt Klinger. “Ganz oben, die Rock-Dinosaurier, sie verkaufen sich wirklich gut, bis sie ausverkauft sind.” mehr zum Thema

Inflation: Caritas fordert gezieltere Hilfe

Die Öffentlichkeit kämpft mit der Inflation

In jedem Fall hätten Pandemie und Inflation das öffentliche Verhalten erheblich verändert. Laut einer aktuellen SORA-Umfrage ist bereits jeder Zweite in Österreich zum Sparen gezwungen. Peter Zellmann vom Institut für Freizeitforschung erklärt gegenüber „Wien heute“, dass die Menschen die Kultur erst retten würden, weil sie glauben, sie später nachholen zu können. Etwa ein Drittel der Menschen, die derzeit keinen Spaß an Kultur haben, gibt laut Zellmann wirtschaftliche Gründe an.