Angesichts der drohenden Zahlungsunfähigkeit der Stadt hat der Wirtschaftsreferent der Grazer KPÖ dem Rechnungshof der Stadt eine mittelfristige Finanzplanung vorgelegt. In einer ersten Reaktion weist der Leiter des Rechnungshofs der Stadt den Weg.
10.11.2022 13.17
Online ab heute, 13:17 Uhr
Stadtrat Manfred Eber (KPÖ) habe am Mittwochnachmittag die neue Mittelfristplanung an den Städtischen Rechnungshof übermittelt, bestätigte der Leiter des Städtischen Rechnungshofs Hans-Georg-Windhaber.
Windhaber hofft auf gute Kommunikation
Er habe die Aufgabe, den Stadtrat bei der Festlegung des Budgets für die kommenden Jahre zu unterstützen und dafür seine Expertise zur Verfügung zu stellen, erklärte Windhaber am Donnerstag gegenüber dem ORF Steiermark. Inhaltlich könne er nichts zur Finanzplanung sagen, “das wäre nach so kurzer Zeit fraglich”. Wichtig sei aber, „dass es eine gute Kommunikation zwischen der Stadt Graz und der Gemeindeaufsichtsbehörde gibt, um alle Zweifel auszuräumen“, so der Leiter des städtischen Rechnungshofs.
Gemeinsamer Budgetvorschlag
Als nächsten Schritt sollte sich die Stadt Graz mit der Gemeindeaufsichtsbehörde abstimmen und gemeinsam die finanzielle Situation erörtern. Gemeinsam soll dann ein „Haushaltsvorschlag oder Änderungsvorschlag“ erstellt werden, der dann dem Stadtrat vorgelegt wird. „Jeder Stadtrat kann sich dann die Expertise des Stadtrechnungshofs darüber holen, wie der Haushalt zu verstehen ist und wie wir ihn bewerten“, erklärte Windhaber. In jedem Fall sollte in Abstimmung mit der kommunalen Aufsichtsbehörde festgelegt werden, wie im Hinblick auf die Warnpflicht weiter vorgegangen wird, so Windhaber: „Mein Schreiben ist nur die Wahrnehmung dieser Warnpflicht, wo wir sagen, bitte abstimmen der kommunalen Aufsichtsbehörde, wie diese mittelfristige Planung auf den richtigen Weg gebracht werden kann”. Grazer Bürgermeisterin Elke Karr (KPÖ) versuchte zuletzt zu beruhigen und sprach von einer angespannten Lage, der Stadt stehe aber keine Pleite bevor, sagte er. Die Bestellung eines Regierungskommissärs in Graz sei „noch kein realistisches Szenario“ für die Kommunalaufsicht des Landes – mehr dazu in Kahr zum Haushalt: „Uns droht keine Insolvenz“.