Mit den veranschlagten Haushaltsmitteln sollen laut Gewessler Projekte zur Energie- und Mobilitätswende, zur Schaffung einer Kreislaufwirtschaft und grünen Produktion sowie digitale Technologien und Weltraumforschung unterstützt werden. In all diesen Bereichen erhofft sich der Klimaschutzminister Innovationen mit positiven Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Eine wichtige Aufgabe des Kapitalhaushalts ist die Finanzierung der zentralen österreichischen Forschungs- und Forschungsförderungseinrichtungen. Dazu gehören die Förderagentur Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws), Austrian Institute of Technology GmbH (AIT) und Silicon Austria Labs GmbH (SAL). Gewessler: Innovation und Technologie sind Treiber für die Transformation des Wirtschaftssystems Forschung, technologische Entwicklung und Innovation seien zentrale Treiber für die notwendige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu einer nachhaltigen Lebensweise, sagte Bundesministerin Gewessler in einem einleitenden Statement. Das BMK leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der FTI-Strategie der Bundesregierung. Dies fördert die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und FTI-Intensität österreichischer Unternehmen. Die Forschungsausgaben des Bundes werden daher mit dem anstehenden Haushalt 2023 deutlich steigen.Die Ministerin zeigte sich erfreut, dass der von ihrem Ressort verantwortete Teil des Forschungshaushalts deutlich um 7,3 Prozent steigen wird. Diese positive Einschätzung des Ministers wurde von Petra Oberrauner (SPÖ) kritisch hinterfragt. Angesichts steigender Preise und Inflation gebe es kaum Kapitalzuwachs, rechnete er vor. Nur bei den Mitteln für die österreichische Beteiligung. Das sei zwar erfreulich, er sehe aber keine neuen Prioritäten im Haushalt. Gewessler antwortete mit dem Hinweis auf die unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen erzielten teils stabilen, teils deutlich gestiegenen Forschungsgelder. Für den optimalen Mitteleinsatz hat sich ihr Fachbereich um eine klare Neuorientierung bei der Mittelvergabe bemüht, die sich primär am erzielten Ergebnis orientiert. Das bedeutet auch, Prioritäten im Sinne eines Green Budgets in vier Schlüsselbereichen zu setzen, nämlich der Kreislaufwirtschaft, der Energiewende sowie Mobilität und klimafreundliche Städte. Die SPÖ-Abgeordneten Oberrauner und Melanie Erasim diskutierten über Österreichs Beteiligung an „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI). Oberrauner merkte an, dass hier nur bestehende Programme aktualisiert werden. Gerhard Deimek (FPÖ) kritisierte, dass aus ungenutzten Mitteln Rücklagen gebildet würden, anstatt neue Projekte zu fördern. Bundesministerin Gewessler wies darauf hin, dass es derzeit keine neuen IPCEI-Programme gebe. Gerade haben die Gespräche über ein neues EU-Programm im Bereich Photovoltaik begonnen. Nicht verbrauchte Mittel sind nicht frei verfügbar, sondern bereits zugesagte, aber noch nicht ausgezahlte Projektmittel. Österreichs Beteiligung an EU-Raumfahrtprogrammen der European Space Agency (ESA) wurde allgemein begrüßt, etwa von der ÖVP-Forschungsbeauftragten Maria Theresia Niss und dem Grünen-Abgeordneten Hermann Weratschnig. Auf der Oppositionsseite sahen Oberrauner (SPÖ), Deimek (FPÖ) und Helmut Brandstätter (NEOS) den Anstieg positiv. Sie war jedoch auch der Ansicht, dass die Unterstützung für die für Ende November angekündigten Vorwahlprogramme der ESA noch hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Bundesministerin Gewessler betonte, dass erstmals seit langem wieder neue Mittel für ESA-Programme budgetiert werden könnten. Auch eine spätere Wiedereinschreibung in bestehende oder zusätzliche Studiengänge ist möglich. Eva-Maria Himmelbauer (ÖVP) verwies auf die Mobilitätswendeprojekte. Gewessler erklärte, dass insgesamt 49,6 Millionen Euro des Haushaltsabschnitts für Projekte der Mobilitätswende vorgesehen sind. Ziel sind nachhaltige Mobilitätslösungen für Städte und den ländlichen Raum. Hermann Weratschnig (Grüne) war daran interessiert, die Ausgaben auf die Unterstützung der Energiewende zu konzentrieren. In diesem Zusammenhang erkundigten sich Abgeordneter Erasim (SPÖ) nach dem EU-IPCEI-Batterieprogramm und NEOS-Abgeordneter Brandstätter nach dem Stand der Forschung im Bereich der Wasserstofftechnologie. Hauptziel sei der systemische Umbau des Energiesystems, sagte der Minister. Ihre Abteilung konzentriert sich auf Projekte für klimaneutrale Städte und Elektrifizierung sowie die Teilnahme an EU-Programmen in der Batterie- und Wasserstofftechnologie. Wasserstoff wird wohl nicht die Lösung des Energieproblems sein, wie wir es uns lange erhofft haben. Neben Batterien wird es sicherlich auch bei der Energiespeicherung eine Rolle spielen. Erstes Ziel ist es, die österreichische Wasserstoffproduktion unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen. Auch bei der Batterie- und Wasserstofftechnologie ist es wichtig, Wertschöpfungsketten in Europa zu erhalten und nicht wieder abhängig von Importen zu werden. SPÖ-Europaabgeordnete Katharina Kucharowits verwies auf die gezielte Förderung von Frauen in der Forschung, während ihre Parlamentskollegin Gabriele Heinisch-Hosek ambitioniertere Ziele zur Förderung von Frauen in der angewandten Forschung forderte. Gewessler betonte, dass Gender-Budgeting-Richtlinien von ihrem Fachbereich bei der Mittelvergabe selbstverständlich berücksichtigt würden. Instrumente zur Erhöhung des Frauenanteils in der Forschung sind Förderrichtlinien und individuelle Fördervereinbarungen. In Bezug auf die Frage der Abgeordneten Kučarović verwies sie auf die Kernprogramme der FFG, in denen Frauenthemen als Querschnittsthemen zu finden seien. Auch der SPÖ-Abgeordnete Kucharowits ging auf das Thema Digitalisierung ein. Der Erhalt der digitalen Dominanz Österreichs und Europas werde immer wichtiger. Gewessler betonte, dass rund 60 Prozent der FTI-Ausgaben ihres Fachbereichs oder rund 420 Millionen Euro eine deutliche Digitalisierungskomponente haben werden. Die Digitalisierung ist einer der zentralen Bereiche bei der angestrebten Transformation des Energie- und Verkehrssystems und der Transformation des Wirtschaftssystems hin zu einer nachhaltigen Produktion. Geplant sei ein Geheimdienstangriff mit künstlicher Intelligenz (KI), erfuhr NEOS-Abgeordneter Brandstätter auf Nachfrage. Es wird um den Einsatz von künstlicher Intelligenz in Unternehmen gehen. Die Emission ist bereichsübergreifend und wird sowohl von Bundes- als auch von Treasury-Programmen finanziert. Angewandte Forschungseinrichtungen erhalten 2023 mehr Mittel aus dem Bundeshaushalt Die Erhöhung der Budgetmittel für 2023 resultiert laut Analyse des Budgetservices insbesondere aus zusätzlichen Mitteln für das AIT im Rahmen der Leistungsvereinbarung 2022-2023 in Höhe von 1,3 Mio. € und zusätzlichen Mitteln für die Silicon Austria Labs GmbH (SAL). basierend auf dem Rahmenvertrag 2018-2023 in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Zusätzliche Mittel für neue Abonnements von ESA-Vorwahlprogrammen anlässlich der ESA-Ministerkonferenz im November 2022 werden 10,0 Millionen Euro betragen. Darüber hinaus wurden Rücklagen für fakultative und obligatorische ESA-Programmzahlungen in Höhe von 7,0 Mio. € und Rücklagen aufgrund von Zahlungsaufschüben für “Important Projects of Common European Interest” (IPCEI) in Höhe von 21,0 Mio. € und Enhanced IPCEI Hydrogen and Microelectronics Grant II in Höhe von 7,0 Mio. € budgetiert 4,5 Millionen Euro. Dem stehen laut Haushaltsdienst 2023 leicht geringere Zahlungen aus den Förderverträgen 2022-2023 mit der FFG (minus 1,4 Mio. €) und der aws (minus 5,0 Mio. €) gegenüber. Auch der Bundeshaushaltsrahmen 2023 bis 2026 (1670 dB) wurde verhandelt. Dieser sieht laut Haushaltsdienst des Parlaments eine Anhebung der Kapitalauszahlungsobergrenzen für die Jahre 2023 bis 2026 vor. Die Anhebungen sollen insbesondere aus der Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die ESA-Wahlprogramme und die Leistungsvereinbarung 2024-2026 mit Silicon kommen Austria Labs GmbH. Die Vergabe von Mitteln zur Stimulierung der Klimaschutzwirtschaft (Konjunkturpaket „Klimarelevante FTI“) und für die „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) der Europäischen Union in den Bereichen Mikroelektronik II und Wasserstoff im Rahmen der EU Der Recovery and Resilience Plan (RRF ) soll bis 2026 fortgeführt werden. Aufgrund des Endes von Projekten in den Sektoren IPCEI Microelectronics I und IPCEI Battery sollen die Zahlungen laut Budgetdienst in den kommenden Jahren leicht zurückgehen. (Kontinuitätshaushaltsausschuss) sox Beachten Sie das…