Der Ukrainekrieg und die damit verbundene Inflation sind – nach der Corona-Pandemie – der nächste herbe Schlag für die österreichische Wirtschaft. Gas, Strom oder auch ganz gewöhnliche Lebensmittel wie Fleisch oder Brot sind für manche plötzlich zum Luxusgut geworden. Ein Ende dieser Krise scheint derzeit nicht absehbar, weshalb die Bundesregierung kürzlich ein Anti-Inflationspaket angekündigt hat, das in einigen Bundesländern ab Juli greifen soll. Wie steht die Wiener Bevölkerung zu diesem Chaos? Können Sie sich zum Beispiel ein Sonntagsschnitzel im Restaurant leisten? „Heute“, fragte er.

“Auf Dauer geht das nicht”

Bei einer Ortsbegehung in Wien-Leopoldstadt haben wir nachgefragt, wie schlecht es den Wienern um die Preiserhöhung geht. „Preiserhöhungen sind auf Dauer nicht möglich“, klagt Andrea, 53, im Interview. Betroffen seien schließlich alle, „bis auf denjenigen, der 4.500 Euro im Monat verdient“, sagt der Wiener. Im Moment hat es damit nichts zu tun, aber es bleibt abzuwarten, was die Zukunft bringt. Kann er sich noch einen Kaffee im Restaurant leisten? “Gelegentlich, aber ja”, antwortet sie. „Jeder ist betroffen, aber mal sehen, was der Winter bringt“, warnt Zell, 52, der sowohl in Österreich als auch in Australien lebt. Im Interview von „Heute“ zieht er einen Vergleich: „Hier passiert genau das Gleiche“. Und dort steigen die Lebensmittelpreise und die Australier werden zunehmend frustriert. Der Höhepunkt ist laut Zell aber noch nicht erreicht: „Lebensmittelpreise werden steigen, Strom und Gas werden noch teurer“, befürchtet er. „Aber was tun, das Leben geht weiter, jede Krise vergeht“, schließt er.

Der Wiener Rentner muss sein Leben anders gestalten

„Jeden Tag merke ich in Supermärkten, dass es teurer wird“, sagt Sabine, 60. Derzeit kann die Rentnerin kein Restaurant oder Café besuchen, obwohl sie es regelmäßig tat. „Das muss nicht sein“, erklärt sie im Interview. Doch die Inflationswelle hat andere negative Auswirkungen: „Als Rentner habe ich 700 bis 800 Euro weniger als ich verdient habe“, sagt er. Deshalb muss sich Sabine trennen und ihr Leben anders gestalten. “Man muss sehen, dass man mit weniger Geld auskommt.” Steigende Preise belasten Sabine sehr. Sie müsse ihr Leben jetzt anders gestalten, sagt sie im Interview mit “Heute”. Heute Glücklicherweise ist die Situation für Josef (80) besser: Die Inflation betrifft ihn nur am Rande. „Es ist zu spüren, aber man muss damit leben“, sagt er. Der Rentner hat damit nichts zu tun und betont, dass ein Kaffee oder Mittagessen im Restaurant weiterhin möglich sei.

„Der Staat tut genug“

Reichen staatliche Hilfsmaßnahmen für die Wiener aus? „Der Staat tut genug, mehr kann er nicht tun“, sagt Josef. “Letztendlich werden unsere Kinder die Schulden bezahlen müssen, wenn sie erwachsen werden.” Trotz ihrer schwierigen Situation freut sich Sabine auch über die Hilfe, die sie erhalten hat: „Ich fühle mich wohl mit der Unterstützung“, sagt sie. Andrea sieht das Thema etwas anders: „Die Hilfe reicht nicht, weil der Staat an den falschen Stellen ansetzt“, sagt sie. Sieht definitiv Verbesserungspotential in Sachen Support. Zell warnt auch davor, Russland voreilig die Schuld zu geben und fordert eine friedliche Lösung des Problems. „Man darf nicht einfach Druck machen, sonst dauert der Krieg ewig. Den Russen ist es egal, wie wir das machen“, sagte der 52-Jährige. Der Staat muss sich also der Situation anpassen. Nav-Account nico Zeit20.06.2022, 19:27 | Akt: 20.06.2022, 19:39