Chaotische Szenen am Hamburger Flughafen. Neben dem Gepäckband stapeln sich Hunderte von ungebetenen Koffern. Bilder, die sich derzeit ansammeln. Reisende brauchen auch Geduld, bevor sie abreisen. Im Video zeigen wir Aufnahmen vom Flughafen. Lesetipp: Flughafen-Chaos 2022 – wie Sie sich im Urlaub trotzdem entspannen können

Mehrere hundert Koffer werden am Flughafen blockiert

Nachgeliefertes Gepäck erschwert das Leben der Passagiere am Hamburger Flughafen. Derzeit gebe es eine starke Häufung, räumte ein Flughafensprecher ein. Konkrete Zahlen nannte er nicht. Das “Hamburger Abendblatt” meldete unter Berufung auf einen Lufthansa-Vertreter eine dreistellige Anzahl an gesperrtem Gepäck am Hamburger Flughafen. Die Flughafensprecherin betonte, dass der Gepäcktransport Sache der Fluggesellschaften sei. Der Flughafen stellt nur Orte zur Verfügung, an denen Gepäck zwischengelagert wird. Konkret handelt es sich dabei um das sogenannte Eilgepäck. Das sind Koffer, die nicht zeitgleich mit Flugreisenden in Hamburg ankommen, sondern dann auf einen anderen Flug geschickt werden. Lesetipp: „Tränen liefen“ – Familien sitzen 48 Stunden am Flughafen Hannover fest!

Lufthansa: “Wir hoffen, dass sich die Lage schnellstmöglich verbessert”

„Weil in der Regel in Frankfurt oder München das Gepäck vieler unserer Gäste beim Rückflug nicht verladen werden konnte, musste das Gepäck auf einen späteren Flug geschickt werden“, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Gründe dafür sind das Wetter oder der Personalmangel. In der Folge stapeln sich Koffer in Hamburg. Lufthansa hat Fluggästen geraten, den Status ihrer Online-Schadensmeldung zu prüfen und ihren Koffer am Flughafen abzuholen, sobald das Gepäck in Hamburg eintrifft. „Wir verstehen den Frust unserer Besucher und hoffen, dass sich die Situation schnellstmöglich bessert.“ Lesetipp: Der Flug hat mehr als 35 Stunden Verspätung! Urlaubsschaum: „Wir sind abhängig von Drogen“

Lange Wartezeiten vor Abflug

Das Kofferchaos ist nicht die einzige Baustelle. Reisende brauchen viel Geduld, bevor sie den Hamburger Flughafen verlassen. Wegen der langen Wartezeiten für Passagiere am Hamburger Flughafen forderte die FDP-Abgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein den Senat zum Handeln auf. „Rot-Grün ignoriert die katastrophalen Wartezeiten am Hamburger Flughafen und versteckt sich hinter Bundesaufgaben. Das ist nicht hinnehmbar, denn der Helmut-Schmidt-Flughafen ist das Aushängeschild der Stadt und auch der Senat hat einen starken Anteil daran“, sagte von Treuenfels Frowein. Auf eine kurze Frage des FDP-Abgeordneten erklärte der Senat, dass die Bundespolizei für die Sicherheit am Flughafen zuständig sei. Finanzsenator Michael Westhagemann (parteilos) sprach am 2. Juni mit Vertretern der Bundespolizei und der Flughafen Hamburg GmbH. In einem Schreiben vom 10. Juni forderte er Bundesinnenministerin Nancy Pfizer (SPD) auf, Maßnahmen zur kurzfristigen Verbesserung der Lage zu ergreifen. Einen weiteren Brief wollte Westhagemann an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) richten. Lesetipp: Es war zu voll: Der Pilot konnte das Flugzeug nicht starten – Chaos in Saarbrücken

Viele weitere Passagiere nach Aufhebung der Coronavirus-Beschränkungen

Die Passagierzahlen am Hamburg Airport sind nach der Aufhebung der Corona-Beschränkungen im Frühjahr deutlich gestiegen. In der Woche nach Pfingsten seien rund 270.000 Passagiere gezählt worden, sagte Flughafensprecherin Janet Niemeyer. Das waren 71 Prozent des Niveaus vor dem Coronavirus im Jahr 2019 und der höchste Wochenwert seit Ausbruch der Pandemie. Von Anfang Februar bis Mitte Mai verdreifachte sich die Passagierzahl. Zum Start der Sommerferien in Hamburg und Schleswig-Holstein Anfang Juli erwartet der Flughafen wöchentlich rund 300.000 Passagiere, täglich bis zu 56.000. Vor Corona wurden an Spitzentagen bis zu 65.000 Passagiere gezählt.

Das sollten Reisende, die nach Hamburg reisen, im Hinterkopf behalten

Niemeyer rät Ihnen, mindestens zwei, besser zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Reisende sollten nach Angaben der Bundespolizei weiterhin mit erhöhten Wartezeiten bei Sicherheitskontrollen rechnen. Passagiere sollten nach dem Check-in direkt zum Check-in gehen. Der Prozess wird beschleunigt, wenn Reisende ihre elektronischen Geräte wie Mobiltelefone, Tablets oder Laptops separat in der Zone platzieren. Die erlaubte Menge an Flüssigkeiten – jeweils maximal 100 Milliliter – sollte in einem wiederverschließbaren Plastikbeutel aufbewahrt werden. (dpa, sli)