Die Bundesregierung soll Munition für Scharfschützen löschen Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) identifiziert Einsparpotenziale beim Off-Target-Schießen. rät der Bundesregierung, bei der Förderung von Munition für Schießübungen und Veranstaltungen auf moderne Munition zu setzen. Veröffentlicht: 20.06.2022 um 23:00 Uhr | Aktualisiert: 20.06.2022 um 22:16 Uhr Zu diesem Schluss kommt die EFK in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Er stellt fest, dass die Artillerie in der Schweiz traditionell tief verwurzelt ist und teilweise bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Seit 1874 sieht das Kriegsrecht jährliche sogenannte „obligatorische“ Schießübungen für Angehörige des Militärs vor. Diese sollten kostenlos sein. Sie werden von Gewehren organisiert. Das Ministerium für Landesverteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) entschädigt die Vereine dafür und stellt ihnen kostenlos Munition zur Verfügung.
Außer Munition für veraltete Waffen
Diese Unterstützung des obligatorischen Schießens belief sich 2019 auf fünf Millionen Franken. 2020 bezahlte das VBS den Schützenvereinen nur 0,6 Millionen Franken für beitragsberechtigte Schützen wegen der Corona-bedingten Aussetzung des obligatorischen Schießens. Die EFK sieht hier keinen Handlungsbedarf. Die EFK hingegen sieht Korrekturbedarf bei der kostenlosen oder vergünstigten Lieferung von Munition an rund 2500 Gewehre für andere Schiessübungen. Gemäss EFK beliefen sich diese Munitionssubventionen im Jahr 2019 auf 10,2 Millionen Franken und im Jahr 2020 auf 7,9 Millionen Franken. Das könnte Sie auch interessieren Die Kommission rät, diese Subventionen künftig stärker auf das Schießen mit aktuellen Militärwaffen auszurichten. Die sogenannte 11-Gewehrpatrone machte 40 Prozent der im Jahr 2019 verteilten kostenlosen Munition aus. Diese 1911 eingeführte Munition sind Feuergewehre oder 57 Sturmgewehre, die 2014 von der Armee ausgemustert wurden. Die Armee selbst verwendet die Patronen nur für Maschinengewehre, jedoch nicht in großen Mengen.
Die Produktion wurde wieder aufgenommen
60 Prozent der kostenlosen Munition bestanden aus 90 Schuss, die Gebühr für das aktuelle Sturmgewehr aus 90. Beim Rabatt waren es 48 Prozent für die alte und 52 Prozent für die neue Munition. Außerdem betrug der Zuschuss 44 cm pro alte Kartusche und 17 cm pro neue. Die EFK gibt weiter an, dass die Büchsenpatrone 11 zwischen 1994 und 2016 nicht mehr hergestellt wurde. Die Lieferungen an die Scharfschützen erfolgten bis 2019 aus Altbeständen. Ab 2020 bestand die Versorgung für ausgemusterte Waffen zum Teil aus Neuproduktionen ab 2016. Audit räumt gegenüber VBS ein, bereits Verbesserungen vorgenommen und weitere begonnen zu haben. (SDA)