Schweizer Fans während des WM-Achtelfinalspiels 2018 zwischen der Schweiz und Schweden im Ski Lodge Hotel in Engelberg. Foto: Urs Flüeler (Keystone)
Der klassische TV-Nutzer: Über einen Kabelnetzanschluss oder eine Box eines TV-Anbieters
Heute empfängt niemand sein Programm über eine Dachantenne. Im digitalen Zeitalter kommt es per Kabel, Satellit oder Internet auf den Bildschirm. Diese Empfangsart entspricht am besten dem klassischen TV-Erlebnis, das von Live-Events lebt und daher auch für Sport ideal sein sollte. Doch Comparis-Experte Jean-Claude Frick widerspricht: «Fussball – abgesehen von Nationalmannschaftsspielen – und Eishockey sind praktisch aus dem Free-TV verschwunden, und auch die Formel 1 wird bald verschwinden.» Klassisches Fernsehen habe aber dennoch seine Berechtigung, erklärt Frick: Der herkömmliche Anschluss liefere die Übertragungen ohne Aussetzer, Lags oder Standbilder, auch „wenn viele Leute gleichzeitig die WM-Tore sehen wollen“. Und der Bedienkomfort bleibt ein Vorteil: Bei einem Kabelnetzbetreiber, wie er im Basis-Abo bei Sunrise (nach Kauf von UPC 2021) enthalten ist, muss der Nutzer für den Empfang nur noch das Kabel an den Fernseher anschließen. (Pst)
Der Streamer und der Konsument auf Abruf: Mit Smart-TV oder Internet-TV-Box
TV-Konsumenten, die ihre Inhalte lieber on demand von Streaming-Diensten beziehen, können ihr Abonnement beim Kabelnetz- oder TV-Anbieter sparen. Denn für gelegentliches Live-Streaming oder Replay-Nutzung reicht eine Anbieter-App von Wilmaa, Zattoo, Teleboy oder Yallo vollkommen aus. Diese gibt es entweder kostenlos mit den Anzeigen des Betreibers oder mit einem Abonnement ohne die zusätzliche Werbung (mehr dazu erklären wir im Artikel „Fußball sein oder nicht: Tipps für TV-Apps“). Allerdings bleibt es eine Herausforderung, die Programme auf den Fernseher zu bringen: Zwar sind alle heute verkauften Fernseher „smart“, also durch Apps erweiterbar, aber da es unterschiedliche Betriebssysteme für Smart-TVs gibt, sind nicht alle Apps verfügbar für jedes Modell. Die Kompatibilität ist bei Fernsehern mit Android TV größer: Fast alle Apps, die es auch für Android-Smartphones gibt, sind in deren App Store vertreten – bei anderen Fernsehern wird das Angebot jenseits von Netflix und den anderen großen Streaming-Diensten schnell dünn. Heutzutage sind alle Fernseher smart – aber es hängt vom Betriebssystem ab, welche Anwendungen darauf effektiv laufen. Foto: P.D Bei einem solchen Modell kann man mit einer Kiste auskommen: Bereits ab knapp 40 Franken gibt es den Chromecast-Adapter von Google, mit dem man Inhalte per Smartphone auf den Fernseher übertragen kann. Eine Alternative dazu ist die Apple-TV-Box: Sie ist ab rund 120 Franken erhältlich und hat einen eingebauten App-Store – und hat im Gegensatz zu vielen Smart-TVs auch einen guten Ruf beim Datenschutz. (Pst)
Flexibles Nomadenfernsehen: Mit Handy, Tablet oder Laptop
Fernsehen hat zwar den größten Bildschirm, aber fast jedes internetfähige Endgerät ist mittlerweile für Fernsehen geeignet – egal ob live oder zeitversetzt. Dementsprechend wird Fernsehen zunehmend über Handy, Smartphone oder Tablet geschaut. Der Anbieter Zattoo hat in einer Umfrage aus dem Jahr 2020 herausgefunden, dass ein Laptop oder PC die häufigste Art ist, über das Internet fernzusehen, gefolgt vom Smartphone und erst an dritter Stelle das Netzwerk-TV. Mit diesen Geräten kann jeder sehen, was er will. und auch wo er will: in der Küche, im Jugendzimmer und unterwegs. Wenn jeder seinen eigenen Bildschirm hat, muss die Familie nicht einmal versuchen, sich auf einen gemeinsamen Zeitplan zu einigen. Mit mehr Individualität werden Strassenfegers Momente à la “Wetten, dass…?” oder “Benissimo” verloren. Die Lebensqualität in den eigenen vier Wänden lässt sich jedoch steigern: Der große Fernseher, der das Wohnzimmer dominiert und die Anordnung der meisten Möbel vorgibt, ist nicht mehr zwingend erforderlich. (Pst) Laptops und Smartphones sind mitverantwortlich dafür, dass Aasfresser wie die «Teleboy»-Sendung im Schweizer Fernsehen gestorben sind. Das Foto zeigt die erste Show von Kurt Felix am 23. Februar 1974. Foto: Schlüsselstein
Büromensch und Multitasker: mit smartem Bildschirm
Samsung hat in den letzten Jahren eine lustige neue Kategorie der TV-Typologie etabliert: die sogenannten Smart Displays. Auf den ersten Blick handelt es sich um Computermonitore. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch, dass es sich bei den Geräten auch um vollwertige Fernseher handelt. Wer genug Excel, Slack und Powerpoint hat, kann mit der Fernbedienung direkt auf das TV-System umschalten. Auf dem Display laufen dieselben Apps wie auf Samsung-Fernsehern. Und falls eine App fehlt, können Sie Ihre Sendungen auch per Chromecast (Android) oder Airplay (iPhone) direkt vom Smartphone auf den Bildschirm werfen. Nicht nur ein Bildschirm: Die Fernbedienung verrät, dass Samsungs M5 auch ein Smart-TV ist. Foto: Samsung Die derzeit spannendsten Modelle heißen M5 (sehr günstig, aber nicht schön) und M7 (schön, aber deutlich teurer). Natürlich sind solche Allround-Geräte ideal für Wohngemeinschaften oder Büros, die auch mal zum Fernsehzimmer werden. Da sie aber nicht zu groß und schwer sind, kann man sie auch mal mit ins Wohnzimmer nehmen und dort als TV-Ersatz verwenden. (Jahr)
Lässige Beamer dem Design angepasst: Mit beweglichen Mini-Beamern
Wer nur ab und zu mal einen Film oder ein Fußballspiel sehen wollte, und das in angenehmer Größe, musste sich bis vor Kurzem zwischen einem Fernseher oder einem Beamer entscheiden. Beide Gerätetypen sind in einem Wohnzimmer nicht zu übersehen – und nie eine Augenweide. Tragbare Mini-Beamer (z. B. Xgimi, Anker oder Samsung) können Abhilfe schaffen. Diese Geräte sind kaum größer als eine Blumenvase und verwandeln jede weiße Wand (oder Decke) in eine Kinoleinwand. Wenn Sie den Film oder das Fußballspiel gesehen haben, können Sie den Projektor wieder in den Schrank stellen und haben das Wohnzimmer zurück. Einfach aus dem Schrank holen, aufstellen, einen Film anschauen und wieder stehen lassen: das Xgimi Halo+.F Foto: Xgimi Die Bild- und Tonqualität von Mini-Beamern ist nicht so gut wie die von teureren Profi-Beamern, einem Fernseher oder einer Heimkinoanlage. Aber mehr als gut genug. Einige haben sogar wiederaufladbare Batterien, sodass Sie sie überall hinstellen können, ohne sich Gedanken über Kabel machen zu müssen. Dank Apps und WiFi können Sie fast alles auf kleinen Geräten ausführen. Wenn etwas nicht funktioniert oder Sie Ihren Laptop anschließen möchten, haben sie HDMI-Eingänge. (Jahr)
Qualitäts- und Luxusfans: Mit dem Neusten und Teuersten
Keine Liste der Anzeigeoptionen wäre vollständig ohne den Abschnitt für fortschrittliche Technologie. Die Preisstaffel war offen, wenn man alles bis ins letzte Detail perfektionieren wollte. Auch heute sind der Bild- und Tonqualität nahezu keine Grenzen gesetzt. In Sachen Auflösung ist 8K derzeit das Maß aller Dinge. Ob man bei der Displaytechnik OLED oder Mini-LED bevorzugt, ist Geschmackssache. Da Samsung und LG einen Verdrängungswettbewerb anführen, erhalten Sie viel High-End-Technologie für bescheidene Beträge (insbesondere bei den Modellen des letzten Jahres). Groß und teuer: der neueste 8K-Fernseher von LG. Foto: LG Bei Projektoren sind Ultrakurzdistanzprojektoren wirtschaftlich nicht mehr unmöglich. Diese Strahler werden unten an der Wand montiert. Es ist einfacher, als einen Projektor von der Decke zu hängen. Auch an weißen Wänden ohne Bildschirm überzeugt die Bildqualität dieser Modelle. Aber wenn Sie auch den lautesten Sound wollen, füllt sich der größere Raum schnell mit Lautsprechern – und Kabeln. Aber dann haben Sie das perfekte Heimkinoerlebnis. (Jahr) Apple hat im Oktober 2022 eine neue Version seiner TV-Box herausgebracht: Das war eine Überraschung, denn der Vorgänger war nur etwas mehr als ein Jahr erhältlich und Apple brauchte vier Jahre, um ihn zu überarbeiten. Dementsprechend sind die Änderungen beim neuen Apple TV (Modell 2022, manchmal auch Apple TV 4K der dritten Generation genannt) relativ gering: Die Box ist etwas kleiner geworden, sie hat einen schnelleren Prozessor, die Fernsteuerung geht jetzt über USB-C und nicht wie bei älteren Modellen, die über ein Lightning-Kabel aufgeladen werden, und die billigste Version hat jetzt so viel Speicherkapazität wie die teure (64 GB) zuvor. Generell sind die Preise günstiger geworden, sodass sich der Griff zum teuersten 128-GB-Modell lohnt, das 169 Franken kostet: Es verfügt zudem über einen Ethernet-Anschluss und unterstützt den Thread-Standard für Smart Homes. Beide Funktionen fehlen beim günstigsten Modell für 149 Franken. Im Test navigiert die Box flott durch Filme und Apps – langsam ist das Vorjahresmodell aber auch nicht, sodass dieser Vorteil nur im Vergleich zu älteren Modellen deutlich spürbar ist. Die Installation ist schnell und einfach: Viele der Drittanbieter-Applikationen müssen nicht mehr mühsam per buchstabenweiser Passworteingabe per Fernbedienung aktiviert werden: Die meisten Applikationen erlauben zwar die Anmeldung per Smartphone, aber nur eine am Telefon muss man Geben Sie einen Funktionscode ein, um sicherzustellen, dass das richtige Konto verbunden ist. Fazit: Apple TV ist und bleibt die beste, aber auch teuerste TV-Box auf dem Markt. Die Integration mit anderen Apple-Geräten ist nahtlos. Zum Beispiel lässt es sich gut kombinieren mit…