Molekularbiologe Ulrich Elling hat am Montag in einem Interview mit “Heute” eine düstere Prognose abgegeben. In dieser Woche werden die Coronavirus-Zahlen „die Grenze von 10.000 weit überschreiten“. Zwei Tage später ist dies bereits Realität. 10.898 neue Fälle wurden am Mittwoch von den Ministerien gemeldet. Wenn es nach Eling geht, wird es ihm noch schlechter gehen! „Dann nächste Woche verdoppeln“, schätzt der Experte. Selbst wenn die Maskenpflicht wieder eingeführt würde, wäre es jetzt zu spät. “Die Welle wird den Sommer schnell überholen.” Mehr dazu unter: Düstere Prognose – 20.000 Neuinfektionen nächste Woche Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sprach am Mittwoch von einem Coronavirus-Ausbruch: „10.000 bis 15.000 [tägliche Neuinfektionen] wird nicht die Spitze sein. Wie hoch dieser wird, ist noch offen. Ich weiß es nicht, ich traue mich nicht, das zu sagen.“
Verdreifachung der Zahl der Krankenhäuser
Die Zeichen stehen auf einen weiteren rasanten Anstieg. Getrieben wird dies nach aktueller Einschätzung des Konsortiums zur Covid-Prognose vom Dienstag von den beiden neuen Varianten des Virus BA.4 und BA.5: „Aufgrund der wachsenden Dominanz dieser Varianten des Virus kann es zu einer beschleunigten Dynamik kommen angenommen werden.” Aus Wien und Salzburg wurden bereits 70 Prozent der Gesamtinfektionen für die Kalenderwoche 24 (13. bis 19. Juni) gemeldet. Dies wird sich bald auf die Nutzung von Krankenhäusern auswirken. Ab Anfang Juni steigt die Bettenfülle durch Coronavirus-Patienten wieder stetig an. Derzeit befinden sich 653 mit dem Coronavirus infizierte Personen im Krankenhaus. Davon werden 50 auf Intensivstationen hospitalisiert. Der große Sprung vom jüngsten Ausbruch neuer Infektionen ist noch nicht gekommen. Im Bereich der Regelversorgung rechnen Virenexperten damit, dass sich die Zahl der Patienten innerhalb der nächsten zwei Wochen auf etwa 1.800 verdreifachen (!) wird. Auf der Intensivstation ist noch eine Verdopplung von etwa 100 Personen zu Hause.
Eher Zufallsbefunde
Das Prognosekonsortium betont in seinem Bericht jedoch, dass bei der Hochrechnung zukünftiger Plaquezahlen nicht zwischen Patienten unterschieden wird, die gegen das Coronavirus behandelt werden, und solchen, die zunächst anders diagnostiziert wurden. So werden alle Corona-Positiven gezählt, auch wenn die Infektion erst im Krankenhaus festgestellt wurde. Seit der Verbreitung der Mikron-Variante ist der Anteil der Zufallsfunde auf dem Krankenhausboden laut Experten gestiegen. Für etwa 27 und 36 Prozent der Patienten ist Covid nicht die Hauptursache für einen Krankenhausaufenthalt.
Perspektive auf den Stand der Infektion
Für den letzten Prognosetag, den 6. Juli 2022, rechnen Experten mit einer Auswirkung von 7 Tagen im Gebiet von 820 auf 1.400 Fälle – im Schnitt 1.000 Fälle – pro 100.000 Einwohner. Die niedrigste Inzidenz wird in Kärnten (350 bis 570) und die höchste Inzidenz in Wien (1.200 bis 2.100) erwartet. Nav-Account rcp Time22.06.2022, 21:46 | Akt: 22.06.2022, 21:46