14.11.2022, 19:51 Uhr
Ein Gericht verurteilte Rossmann wegen illegaler Preisabsprachen für Filterkaffee zu einer Geldstrafe von 20 Millionen Euro. Vor Jahren hatte der Pharmakonzern ein deutlich geringeres Bußgeld beim Bundeskartellamt zurückgewiesen und in allen Fällen rechtliche Schritte eingeleitet. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat die Apothekenkette Rossmann wegen Beteiligung an einem Kaffeekartell mit einer Geldbuße von 20 Millionen Euro belegt. Nach Auffassung des 1. Kartellsenats habe sich die Dirk Rossmann GmbH eines vorsätzlichen Kartellrechtsverstoßes schuldig gemacht, sagte ein Gerichtssprecher am Nachmittag. Das Urteil wurde bereits am Freitag verkündet, ist aber noch nicht rechtskräftig. Der Hintergrund: 2015 verhängte das Bundeskartellamt gegen Rossmann ein Bußgeld von 5,25 Millionen Euro wegen illegaler vertikaler Preisabsprachen beim Verkauf von Röstkaffee. Zwischen 2004 und 2008 sollen sich ein Kaffeeröster und verschiedene Händler insbesondere auf den Verkaufspreis von Filterkaffee geeinigt haben. Das Unternehmen hatte jedoch gegen die Entscheidung des Kartellamts geklagt. Im darauffolgenden Verfahren erhöhte das Oberlandesgericht Düsseldorf 2018 das Bußgeld auf 30 Millionen Euro, was zu einem jahrelangen juristischen Schlagabtausch führte.
Neue Hauptverhandlung nach BGH-Entscheidung
Der Fall wurde sogar zweimal vor dem Bundesgerichtshof behandelt. In der durch eine Entscheidung des BGH notwendig gewordenen neuen Hauptverhandlung vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf wurde zwischen den Parteien vereinbart, dass sich das Gericht im Wesentlichen auf die Verurteilung beschränken werde.
Das Gericht hat bei seiner Entscheidung, ein Bußgeld von 20 Millionen Euro zu verhängen, auch berücksichtigt, dass die Dirk Rossmann GmbH nicht die treibende Kraft hinter und im Kartell war, und dass der Prozess inzwischen mehr als zwölf Jahre gedauert hat , sagte die Sprecherin des Gerichts. Im Vergleich zu anderen am Kartell beteiligten Handelsunternehmen hat Rossmann im deutschen Kaffeeabsatz an Endverbraucher eine geringere Bedeutung. Damit liegt das Bußgeld am unteren Ende der betrachteten Spanne. Die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft, das Bundeskartellamt und Rossmann können die Entscheidung noch beim Bundesgerichtshof anfechten.
title: “Entscheidung Im Kaffeekartellstreit Rosmann Muss 20 Millionen Euro Bu Geld Zahlen " ShowToc: true date: “2022-12-09” author: “April White”
14.11.2022, 19:51 Uhr
Ein Gericht verurteilte Rossmann wegen illegaler Preisabsprachen für Filterkaffee zu einer Geldstrafe von 20 Millionen Euro. Vor Jahren hatte der Pharmakonzern ein deutlich geringeres Bußgeld beim Bundeskartellamt zurückgewiesen und in allen Fällen rechtliche Schritte eingeleitet. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat die Apothekenkette Rossmann wegen Beteiligung an einem Kaffeekartell mit einer Geldbuße von 20 Millionen Euro belegt. Nach Auffassung des 1. Kartellsenats habe sich die Dirk Rossmann GmbH eines vorsätzlichen Kartellrechtsverstoßes schuldig gemacht, sagte ein Gerichtssprecher am Nachmittag. Das Urteil wurde bereits am Freitag verkündet, ist aber noch nicht rechtskräftig. Der Hintergrund: 2015 verhängte das Bundeskartellamt gegen Rossmann ein Bußgeld von 5,25 Millionen Euro wegen illegaler vertikaler Preisabsprachen beim Verkauf von Röstkaffee. Zwischen 2004 und 2008 sollen sich ein Kaffeeröster und verschiedene Händler insbesondere auf den Verkaufspreis von Filterkaffee geeinigt haben. Das Unternehmen hatte jedoch gegen die Entscheidung des Kartellamts geklagt. Im darauffolgenden Verfahren erhöhte das Oberlandesgericht Düsseldorf 2018 das Bußgeld auf 30 Millionen Euro, was zu einem jahrelangen juristischen Schlagabtausch führte.
Neue Hauptverhandlung nach BGH-Entscheidung
Der Fall wurde sogar zweimal vor dem Bundesgerichtshof behandelt. In der durch eine Entscheidung des BGH notwendig gewordenen neuen Hauptverhandlung vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf wurde zwischen den Parteien vereinbart, dass sich das Gericht im Wesentlichen auf die Verurteilung beschränken werde.
Das Gericht hat bei seiner Entscheidung, ein Bußgeld von 20 Millionen Euro zu verhängen, auch berücksichtigt, dass die Dirk Rossmann GmbH nicht die treibende Kraft hinter und im Kartell war, und dass der Prozess inzwischen mehr als zwölf Jahre gedauert hat , sagte die Sprecherin des Gerichts. Im Vergleich zu anderen am Kartell beteiligten Handelsunternehmen hat Rossmann im deutschen Kaffeeabsatz an Endverbraucher eine geringere Bedeutung. Damit liegt das Bußgeld am unteren Ende der betrachteten Spanne. Die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft, das Bundeskartellamt und Rossmann können die Entscheidung noch beim Bundesgerichtshof anfechten.