Das Ampelbündnis hat einer deutlichen Erhöhung des Kindergeldes zugestimmt. Ab dem kommenden Jahr erhalten Eltern 250 Euro pro Kind und Monat, 31 Euro mehr als bisher.

Familien können nächstes Jahr mit mehr Kindergeld rechnen als bisher geplant. Die Ampelgruppen einigten sich darauf, die staatliche Unterstützung zum 1. Januar auf 250 Euro im Monat zu erhöhen. Nach Informationen der dpa-Agentur stimmte auch die Oppositionsunion zu. Die Erhöhung geht am Donnerstag in den Bundestag.

„Ich freue mich, dass es gelungen ist, Familien deutlich zu entlasten und das Kindergeld nochmals zu erhöhen“, sagte Familienministerin Lisa Paus (Grüne). Der Minister erklärte, dass steigende Lebensmittel-, Miet- und Energiepreise heute einen hohen Tribut von Familien mit niedrigem Einkommen fordern. Sie müssten mehr für ihren Lebensunterhalt aufwenden als Haushalte ohne Kinder und litten daher stärker unter der Inflation. Nun sendet ihnen die Koalition die Botschaft: „Wir lassen euch nicht allein!“.

Ampel „nimmt es eine Stufe höher“

Das Kindergeld beträgt derzeit 219 Euro für das erste und zweite Kind. Für das dritte Kind gibt es 225 Euro und für das vierte und jedes weitere Kind 250 Euro. Künftig erhalten die ersten beiden Kinder jeweils 31 Euro mehr als bisher. Für das dritte Kind werden zusätzlich 25 Euro bereitgestellt. Der Satz von 250 € für das vierte Kind und alle weiteren Kinder soll unverändert bleiben.

Bisher war die Erhöhung des Kindergeldes aufgrund der hohen Inflation und der Energiekrise ohnehin geplant. Allerdings war nur für die ersten drei Kinder eine Erhöhung auf 237 Euro vorgesehen. „Bei der Entlastung von Familien geht die Ampel noch einen Schritt weiter“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich. Dies bedeutet eine erhebliche zusätzliche Unterstützung, insbesondere für Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

FDP-Fraktionschef: „Die größte Erhöhung des Kindergeldes in der Geschichte der Bundesrepublik“

FDP-Fraktionschef Christoph Meyer sagte: „Das ist die größte Erhöhung des Kindergeldes in der Geschichte der Bundesrepublik.“ Dem Ampelbündnis sei es ein besonderes Anliegen, dass Familien mit Kindern am Monatsende mehr Geld im Portemonnaie hätten, sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr.

„Zusammen mit der Anhebung des Kindergeldes auf 250 Euro und den notwendigen Änderungen des Solidaritätszuschlagsgesetzes hat die Koalition ein umfassendes Paket geschnürt, das auch die individuellen Möglichkeiten von Familien und Gutverdienern berücksichtigt“, sagte Markus Herbrand, FDP Sprecher. für Finanzen. Nun seien “die Länder aufgerufen, den eingeschlagenen Entlastungsweg zu unterstützen und ihn nicht mit überzogenen Forderungen zu blockieren.”

Das Kindergeld soll durch die Kindergrundversicherung ersetzt werden

Künftig soll das Kindergeld in Deutschland durch eine Kindergrundversicherung ersetzt werden, die verschiedene Familienleistungen kombiniert. „Die heutige Entscheidung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzender Andreas Audretsch.

Bei der Kindergrundsicherung sollte es für alle Kinder und Jugendlichen einen einkommensunabhängigen Garantiebetrag geben. Familien mit geringem Einkommen sollen einen zusätzlichen Betrag erhalten. Paus will, dass das erste Geld aus dieser Grundsicherung 2025 ausbezahlt wird. Über die Höhe ist nichts bekannt.