„Anfangs war ich sogar sehr skeptisch, weil man damals noch nicht viel über biologisch-dynamischen Weinbau wusste“, sagt Moser. Er lernte Neues, probierte sich aus und sammelte Erfahrungen. Trotz vieler Skeptiker trat Moser in seine Fußstapfen, ebenso wie der Großvater von Lenz Moser (1905-1978). mehr zum Thema

Vom „Weinfeind“ zum Weltmeister

Entdeckung kommt mit Hochkultur

Bis in die 1920er Jahre wuchsen die Trauben im Weinberg sehr bodennah. Lenz Moser zog die Reben hoch und spannte die Triebe zu einem Drahtgerüst – die bis heute übliche Hochkulturmethode. Skeptiker nannten ihn damals einen Weinfeind, weil sie glaubten, dass Trauben in dieser Höhe erfrieren würden. 1956 änderte sich alles. Die Hochkulturen haben einen sehr kalten Winter mit -26 Grad deutlich besser überstanden als die Niedrigkulturen. Die Entdeckung von Lenz Moser war ein Erfolg. In den 1950er und 1960er Jahren wurde die Hochkultur endgültig durchgesetzt. Weinbauern und Experten aus Österreich und Europa kamen in großer Zahl, um Lenz Moser zu hören. „Damals gab es richtige Wallfahrten auf den Rohrendorfer Berg. „Die Leute kamen und mein Großvater hielt auf einem Traktor im Weinberg Vorträge über seine Sicht des Weinbaus“, erzählt sein Enkel. Niki Moser Lenz Moser (links) hält „Bergpredigt“ am Traktoranhänger

Das Erbe eines „großen Geistes“

Lenz Moser vergrößerte auch den Reihenabstand zwischen den Reben und bewirtschaftete den Weinberg mit Traktoren und Regnern. Als Lenz Moser 1978 starb, war Niki Moser gerade elf Jahre alt. Allerdings: „Wenn ich meinen Namen nenne, fragen mich immer noch viele, ob ich mit dem bekannten Lenz Moser verwandt bin. „Und dann reden sie andächtig davon, was für ein toller Geist mein Großvater war“, sagt Nicki Moser. Sepp Moser, der Vater von Niki Moser, verkleinerte den Betrieb in den 1980er Jahren und konzentrierte sich auf die Bewirtschaftung der besten Lagen. Niki Moser hat fünf Kinder. „Auch wenn Großeltern oft in ihre Fußstapfen treten – mir ist es wichtig, in ihre Fußstapfen zu treten“, sagt Nicki Moser.