21. Juni um 22.35 Uhr auf ORF 2, dann: „Danish Nightmare“

Wien (OTS) – Sind Träume nur “Schaum”, Reflexionen? Oder sagen sie etwas Wahres über Menschen aus, abgestoßen oder unbewusst über ihr Leben, ihre Beziehungen und sogar ihren Bezug zur Transzendenz? In vielen religiösen Traditionen gelten Träume als Tor zum göttlichen Reich. Karoline Thalers neuer Dokumentarfilm „kreuz und quer“ am Dienstag, 21. Juni 2022 um 22:35 Uhr auf ORF 2 geht auf neue Erkenntnisse der Neurobiologie sowie tiefgreifende psychologische Interpretationen ein. Sie zeigt, was beispielsweise die Bewusstseinsforschung für den „klaren Traum“ heute weiß. Experten sagen ihre Meinung, ebenso wie Menschen, deren Leben sich von einem Traum radikal verändert hat. Michael Graversens Film „Danish Nightmare“ folgt am 23. Oktober. “Träume” – Ein Film von Karoline Thaler „Wenn mich jemand fragt, was Träume bedeuten, dann sage ich aus tiefer Überzeugung, auch aus eigener Erfahrung im Traummanagement, Ihre Träume machen Lust aufs Leben“, sagt der Theologe und Psychotherapeut Arnold Mettnitzer. In der Antike und im alten Orient war es ein weit verbreiteter Glaube, dass der Onkel im Traum zum Menschen spricht – und damit dem Menschen eine Tür zur Transzendenz öffnet. Von der Antike bis zum Mittelalter gehörten Träume und die Traumdeutung sogar zum ganzheitlichen Menschenbild. Kein Wunder also, dass sich Märchen, Sagen und Sagen, Musik und bildende Kunst immer wieder mit diesem Thema auseinandersetzen. Die einzige Frage, WARUM wir träumen, ist noch weitgehend unbeantwortet. Was passiert mit uns, wenn wir in eine scheinbar andere Welt eintauchen? Und was soll das sein, ein Traum? Inwiefern hängen Träume mit unserer Lebensweise zusammen? Und vielleicht enthalten sie sogar wichtige Ideen, die im Wachzustand nicht zugänglich sind? „Nun, ich definiere den Traum gerne allgemein als eine subjektive Erfahrung, die man beim Schlafen hat. Und das Wichtige bzw. Interessante ist, dass dieses Erlebnis im Traum praktisch unabhängig von der Außenwelt ist“, sagt die Neurologin und Schlafforscherin Francesca Siclari. Er beschäftigt sich seit Jahren mit Träumen und arbeitet an einer grossangelegten Traumstudie am Universitätsspital Lausanne. Bei Alpträumen, die so stark sind, dass sie zur Qual werden, kann eine gezielte Schlafberatung, wie das Erlernen des „Klaren Traums“, sinnvoll sein. Denn mit Hilfe des sogenannten Klaren Traums ist es möglich, bewusst in das Traumgeschehen einzugreifen. „Der markante Unterschied zwischen einem Traum und einem Klartraum ist, dass man in einem Klartraum erkennt, dass man träumt und gleichzeitig weiß, dass man eine Entscheidung treffen kann“, sagt Psychotherapeutin Brigitte Holzinger, Leiterin des Instituts für Bewusstsein und Psychologie Forschung. „Die Gewissheit, Träume kontrollieren zu können, hilft vielen Patienten, die Albtraumrate deutlich zu reduzieren.“ Eine Traumdokumentation kommt an ihm nicht vorbei: Sigmund Freud. Spätestens aus seiner 1900 erschienenen Traumdeutung wurde deutlich, dass der Traum kein passiver Zustand ist, sondern ein aktives Geschehen, das laut Freud vom Unterbewusstsein gesteuert wird. „Das ist ein Wendepunkt: Plötzlich ist es möglich, den Traum zum Gegenstand einer theoretischen, akademischen, wissenschaftlichen Debatte zu machen“, sagt der Kulturwissenschaftler und Philosoph Murat Ates. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der Phänomenologie des Traums. Auch wenn sich Medizin und Forschung weitgehend darin einig sind, dass Träume sinnvoll sind, sind sie noch nicht vollständig geklärt. „Kreuz und quer“ wagt eine Annäherung und spricht mit Charlotte Aigner von der österreichischen Kompanie Franz Kafka über Träume und Traumbilder im Leben und Werk des Autors Franz Kafka, besucht den Tänzer und Psychotherapeuten Žiga Jereb, dessen Traum sein Leben veränderte. ein wenig und spricht mit dem Theologen und Psychotherapeuten Arnold Mettnitzer über die Traumdeutung in biblischen Geschichten und ihre Relevanz für unseren heutigen Alltag. Regisseurin Karoline Thaler hat in ihrem Film (Kamera: Klemens Koscher, Schnitt: Dominic Kubisch) die Traumwelt mit ungewöhnlichen Bildmontagen visualisiert. “Danish Nightmare” – Ein Film von Michael Graversen Nach einer traumatischen Flucht aus Afghanistan, die ihn durch halb Europa führte, kommt der 15-jährige Wasiullah in Dänemark an – dem Land seiner Zukunftsträume. Michael Graversens Film begleitet den Teenager über einen Zeitraum von fast vier Jahren und begleitet ihn auch bei einem Zwischenstopp in Italien, wo Wasiullah zunächst auf der Straße leben muss. In all dem Elend wird die Hoffnung des jungen Mannes auf eine harte Probe gestellt.

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